Zusammenfassung
Der Landstraßenbau war in der Union bis zum Aufkommen der Kraftfahrzeuge ziemlich vernachlässigt worden. Die ersten Ansiedler, Engländer, benutzten die von Indianern und Tieren, besonders von Büffeln, gebahnten Pfade. Als erste Landstraße wird die im Jahre 1711 gebaute Yorkstraße von New York City nach Philadelphia bezeichnet 2. In der Mitte des 18. Jahrhunderts wurden auf Anregung von George Washington mehrere Straßen von Virginia nach dem Tal des Ohio ausgelegt, um die Kämpfe zur Vertreibung der französischen Ansiedler erfolgreich durchführen zu können. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts, als Private Landstraßen bauten und für ihre Benutzung Wegegelder erheben konnten, belebte sich die Bautätigkeit etwas. Die erste Straße mit einer Unterlage aus Steinen wurde im Jahre 1792, und zwar von Philadelphia nach Lancaster (Pennsylvania) gebaut. Als bedeutendste Straße galt bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts die von Washington D. C. nach St. Louis führende „Cumberland oder National Road“. Sie war die Hauptverkehrslinie für die Niederlassungen des Nordostens und hatte schon eine Breite von 20 Fuß und war an den Seiten 12 und in der Mitte 18 Zoll stark. Im allgemeinen war aber der Landstraßenbau in der Union bis zum Ende des 19. Jahrhunderts nur wenig entwickelt und um mehr als 100 Jahre hinter dem Straßenbau der größeren europäischen Staaten zurück. Dieser Zustand war hauptsächlich durch das verhältnismäßig noch wenig entwickelte Wirtschaftsleben und teilweise wohl auch in der republikanischen Staatsform bedingt. Die amerikanischen Volksvertreter hatten nicht, wie die Herrscher europäischer Länder, ein so starkes Bedürfnis für große und prächtige Chausseen. Und mit der Erfindung der Dampfeisenbahn wurde in der Union in ihr sofort eine weit günstigere Verkehrsmöglichkeit als mit Zugtieren auf Landstraßen erkannt und an Stelle von Landstraßen Eisenbahnen gebaut. So kam es, daß weite Gebiete der Union mit Eisenbahnen und nicht mit Landstraßen erschlossen wurden und Dörfer und Städte hauptsächlich den Schienenstraßen entlang entstanden. Diese Entwicklung hielt den Straßenbau zurück, ja, die vorhandenen Landstraßen verloren sogar beträchtlich in ihrem Werte und sanken häufig zu lokaler Bedeutung herab.
Die Fahrbahn der Kraftfahrzeuge für den zwischenörtlichen Verkehr soll hier nur soweit, als sie für die Darstellung des Kraftwagenverkehrs selbst erforderlich, behandelt werden. Es darf deshalb keineswegs eine erschöpfende Beschreibung der „Landstraßen“ erwartet werden, insbesondere nicht nach der technischen Seite. Die Entwicklung und Verwaltung der Landstraßen — die beiden ersten Kapitel dieses Abschnittes — wird nur ganz kurz aufgezeigt.
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Merkert, E. (1930). Die Fahrbahn der Kraftfahrzeuge für den zwischenörtlichen Verkehr. In: Personenkraftwagen Kraftomnibus und Lastkraftwagen in den Vereinigten Staaten von Amerika. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-28338-7_5
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