Zusammenfassung
Die meisten Herzinfarktpatienten leiden irgendwann während des Krankheitsverlaufes unter einer Komplikation. Praktisch bei allen kommen Rhythmusstörungen — Arrhythmie vor. Die meisten Arrhythmien entstehen in den ersten Tagen und sind von geringer Bedeutung. Vor allem während der ersten Stunden, aber auch später im Infarktverlauf können lebensgefährliche Arrhythmien aufkommen. Ca. 60% der Patienten erleiden eine Insuffizienz der linken Kammer, wovon bei einem kleineren Teil, ca. 10% Lungenödem und bei 5% Schock entsteht. Bei 1–2% der Fälle entwickelt sich eine Herzruptur. Wenn der Infarkt in der Kammerzwischenwand lokalisiert ist, so sind Voraussetzungen für eine Septumruptur gegeben. Sogar Papillarmuskeln können in einem infarzierten Gebiet einbezogen werden und damit kann entweder eine Ruptur oder Insuffizienz des Papillarmuskels mit einer darauffolgenden Mitralisinsuffizienz entstehen. Am Endocard über dem Infarktgebiet entwickeln sich manchmal Thromben, sog. murale Thromben, die sich lösen, dem Blutstrom folgen und Arterienembolien entwickeln können. Wenn die Embolien im Gehirn entstehen, kann dies zu Lähmungen und Sprachstörungen führen. Ein Infarkt, der sich in der ganzen Wand der linken Kammer ausbildet — transmuraler Infarkt, führt manchmal zu einem entzündlichen Prozeß des Pericards — Pericarditis. Eine spätere Komplikation ist der sog. Post-Myocard-Infarkt-Syndrom—PMI, dessen Kennzeichen Fieber, unspezifisches Krankheitsgefühl mit ausgesprochener Müdigkeit, Pleuraexsudat, Pericardexsudat und hohe Blutsenkungsgeschwindigkeit sind.
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Lundman, T., Mogensen, L., Orinius, E. (1974). Komplikationen beim Herzinfarkt. In: Herzinfarkt und seine Intensivbehandlung. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-26816-2_2
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