Isolierung lipophiler C₁₈- und C₂₁-Steroidconjugate aus peripherem Plasma

Zusammenfassung

In früheren Mitteilungen berichteten wir bereits über das Vorkommen von lipophilen und solvolysierbaren 17-Ketosteroidconjugaten in peripherem menschlichen Plasma, die vornehmlich in α1-globulinhaltigen Proteinfraktionen enthalten waren. Aufgrund der Zusammensetzung hochgereinigter Conjugatfraktionen aus rund 1 Mol 17-Ketosteroid, 1 Mol anorganischer Säure, 1 Mol Glycerin und 2 Mol Fettsäure schrieben wir dem isolierten Material die Struktur von 17-Ketosteroidestern einer Diglyceridschwefelsäure bzw. Diglyceridphosphorsäure zu. Da nach chromatographischen Untersuchungen der weitaus größte Teil der Plasma-17-ketosteroide in einer derartigen Conjugationsform vorzuliegen scheint, erhob sich die Frage, ob nicht auch andere, im Harn teilweise als Sulfat ausgeschiedenen C₁₈- oder C₂₁-Steroide im Plasma als lipophile Conjugate vorliegen. Wir unternahmen daher folgende Experimente: Sammelplasma von gesunden Schwangeren im 1. bis 3. Trimenon, welches uns z. T. Dr. Hammerstein, Berlin, zur Verfügung stellte, wurde zunächst dreimal mit je 2 Vol. eiskalten Methylenchlorids extrahiert, um freie Steroide zu entfernen. Es schloß sich die Extraktion der gesamten Conjugate mittels 5 Vol Äthanol-Aceton (1:1 v/v) an. Der Extrakt wurde im Rotationsverdampfer bei maximal 40° C zur Trockne gebracht und der Rückstand mittels Chloroform-Methanol-Wasser (1:9:2 v/v) auf eine mit dem gleichen Lösungsmittelgemisch vorbehandelte Säule aus aktivierter DEAE-Cellulose oder aktiviertem DEAE-Sephadex A-25 aufgetragen.