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Die Zusammenhänge des Seelenlebens: I. Die verständlichen Zusammenhänge

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Allgemeine Psychopathologie für Studierende, Ärzte und Psychologen

Zusammenfassung

In den beiden ersten Kapiteln, der Phänomenologie und der objektiven Psychopathologie, haben wir gleichsam die Elemente unserer Wissenschaft kennen gelernt. Wir lernten die einzelnen konkreten Formen, Tatbestände oder Vorgänge kennen, die wir uns I entweder als wirklich erlebte seelische, subjektive Gegebenheiten anschaulich vergegenwärtigen konnten (Phänomenologie), oder die wir als sinnlich greifbare Leistungen, Symptome, Ausdruckserscheinungen des Seelischen objektiv fassen konnten (objektive Psychopathologie). Im Vordergrund unseres Interesses stand damit die reine Beschreibung. Überall begannen aber die Fragen: woher kommt diese Erscheinung? mit welcher anderen steht sie in Zusammenhang? Den Zusammenhängen des Seelischen werden wir uns nun zuwenden. Weite Gebiete unserer Wissenschaft sind bisher allein der Beschreibung zugänglich, und wir können auf Fragen nach Zusammenhängen allzu oft noch keine Antwort geben. Was wir bisher wissen, suchen wir hier zur Darstellung zu bringen. Dabei werden wir eine ebenso prinzipielle Scheidung vornehmen müssen, wie die zwischen der subjektiven Psychopathologie (Phänomenologie) und der objektiven Psychopathologie es ist.

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Literatur

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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.

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Jaspers, K. (1920). Die Zusammenhänge des Seelenlebens: I. Die verständlichen Zusammenhänge. In: Allgemeine Psychopathologie für Studierende, Ärzte und Psychologen. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-26726-4_4

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