Zusammenfassung
Der normale Schweiß besteht zu etwa 99% aus Wasser; außerdem wird mit ihm Kochsalz und auch Harnstoff ausgeschieden. — Das in früheren Zeiten, wohl mißbräuchlich, sehr oft vorgenommene Schwitzenlassen ist ebenso wie der Aderlaß eine Zeitlang ganz aus dem ärztlichen Handeln gestrichen gewesen, kommt aber neuerdings wieder mehr zu Ehren. — Als erwiesen gilt sein Nutzen bei vielen chronischen Vergiftungen (z. B. mit Blei) und Erkrankungen (z. B. Syphilis), ferner bei den sogenannten Erkältungskrankheiten; ganz sicher ist er, wenn die Urinsekretion bei Nierenkrankheiten stockt und nicht schnell genug wieder in Gang zu bekommen ist, bei den sog. urämischen Zuständen. Hier kann die Ausscheidung durch die Haut so bedeutend gemacht werden, daß sie — für eine gewisse Zeit — die Nierentätigkeit ersetzen kann. — Hervorgerufen wird das Schwitzen entweder durch Erregung des im verlängerten Mark liegenden Schweißzentrums, z. B. werden durch Erwärmung der Haut die in ihr verlaufenden sensiblen Nerven gereizt und übertragen ihren Reiz auf das Zentrum und die Schweißnerven.
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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
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Biberfeld, J. (1920). Diaphoretika (Schwitzmittel). In: Arzneimittellehre für Studierende der Zahnheilkunde und Zahnärzte. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-26685-4_9
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