Zusammenfassung
Mag eine chemische Fabrik auch noch sosehr bemüht sein, ihr ursprüngliches Fabrikationsprogramm — oft nur die Erzeugung eines einzelnen Artikels — beizubehalten, um die Gefahr der Zersplitterung zu vermeiden, in den meisten Fällen wird doch die Sorge um die Vollbeschäftigung auch in Zeiten von Konjunkturschwankungen dazu führen, daß ein Werk den ursprünglichen Rahmen seiner Tätigkeit sprengt. Der unmittelbare Anlaß kann vielerlei Gründe haben. Die natürliche Rohstoffbasis kann zu Ende gehen, durch Änderung der politischen Grenzen kann sich das Absatzgebiet verkleinern, ein Prozeß, von dem man bisher friedlich gelebt hat, kann veralten, der Wunsch, die starren Unkosten auf eine größere Basis zu verteilen, kann ausschlaggebend sein und schließlich kann eine eigene oder eine von Dritten stammende Erfindung zum Anlaß einer neuen Entwicklung werden. Schon in normalen Zeiten vollziehen sich solche Umschichtungen, mit besonderer Geschwindigkeit in Krisenzeiten nach einem Kriege. Wie viele Fabriken wuchsen nicht im Schatten der Kriegsindustrie hypertrophisch, um nach Wiedereintritt normaler Verhältnisse krampfhaft nach Wegen zu suchen, ihre Maschinen und ihre Menschen zu beschäftigen.
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Auspitzer, O. (1950). Das Fabrikationsprogramm. In: Bau und Betrieb chemischer Fabriken. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-26655-7_9
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