Zusammenfassung
Unter den vielen technischen Großtaten, die unserer an stolzen Kulturfortschritten so reichen Zeit geglückt sind, gehört die Lösung des menschlichen Flugproblems zu den erstaunlichsten. Wenn aber auch auf unsere Luftschiffe und unsere Flugapparate mancher begeisterte Hymnus gesungen worden ist, wenn auch ihre Leistungen sich schon im Frieden und ungleich mehr noch im Krieg einer wahrlich nicht geringen Volkstümlichkeit erfreuten, so ermessen bisher doch die wenigsten mit staunender Bewunderung, welchen gewaltigen Sieg die Bezwingung des Luftmeers darstellt, und ein wie alter, oft geträumter Traum in eben diesen unseren Tagen zur herrlichen Wirklichkeit geworden ist. Wie viele von uns ahnen denn die Größe und Unwiderstehlichkeit der Sehnsucht von Jahrtausenden und abermals Jahr-tausenden, der Sehnsucht, fliegen zu können wie die Vögel des Himmels und die Wolken, die „eilenden Segler der Lüfte“! Ei n er hat im dichterischen Geiste sich hineinzusetzen vermocht in die Unwiderstehlichkeit des Triebes, den Vögeln ihr Geheimnis abzulauschen, einer, der selbst die Verwirklichung des zweifellos ältesten Lieblings-gedankens nicht mehr schauen sollte und der dahingehen mußte, kurz bevor das große Epochejahr der Fliegekunst, 1908, den endgültigen Sieg des Menschengeistes über das Luftmeer entschied: unser Max Eyth, der Dichter des von wehmütigem Humor erfüllten geschichtlichen Romans vom „Schneider von Ulm“. Der Held dieses Romans, der brave Joseph Berblinger,. war vor 107 Jahren, wie neuerdings noch unserer wackerer Otto Lilienthal, einer der letzten Vertreter der langen Reihe von Menschen, denen der glühende Wunsch, fliegen zu. können, die Ruhe des Lebens raubte und — oft genug! — die Ruhe des Todes dafür schenkte.
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Literatur
Xenophon, Memorabil. IV, 2, 35; Pausanias IX, ii, 5; Diodor. Siculus IV, 77, 6.
Vergil, Aeneis VI, 14 bis 19; Ovid, Metam. VIII, 198ff., Ars amandi II, 21; Hora’z, od. I, 3, 34/5, II, 20, 13, IV, 2, 2; Strabo XIV, 1, 19; Arrian, Anabasis VII, 20, 5.
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Simrocks Edda-Ausgabe, S. 296 bis 300.
John Pits, „Relationum historia de rebus Anglicis S. 64 u. 988, Paris 1619; John Lesley, „History of Scotland“, ed. the Bannatyne Club, S. 76, Edinburgh 1830.
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Emile P e ti tot, „Traditions indiennes du Canada Nord-ouest“, S. 451 bis 459. Paris 1886.
Conte Stradelli im „Bolletino de la società geografica Italiana“, 189o, S. 659 u. 798. 8) J. J. von Tschudi, „Beiträge zur Kenntnis des alten Peru” in den „Denkschriften der Wiener Akademie der Wissenschaften fürs Jahr 1890“, S. 186. Wien 1891.
Henry Morton Stanley, „Through the dark continent“, Deutsche Ausgabe, Bd. I, S. 381. Leipzig 1878.
John White, „The ancient history of the Maori “, Bd. I, S. 83. Wellington 1887.
Vgl. hierzu meine genauere Studie: „Der älteste historische Flugversuch“ in der Sonntagsbeilage der Vossischen Zeitung vom zo. Februar 19io, S. 59.
Alb. Herrmann, Die alten Seidenstraßen zwischen China und Syrien, Heft 21 der Quellen und Forschungen zur alten Geschichte und Geographie. Berlin 1911.
Codex Aureus der Bibliothek zu St. Gallen. Wiedergegeben bei Franz Feldhaus, „Ruhmesblätter der Technik“. Leipzig 191o, S. 32o.
Eine Anfrage bei Gust. Freytags Sohn, Herrn Prof. Willibald Fr e y t a g in München, ergab, daß sich Näheres über die zur „Ingo“-Schilderung benutzte Quelle leider nicht ermitteln ließ.
José Antonio Conde, „Historia de la Dominacion de los Arabes en Espana“ Bd. I. S. 328. Madrid 1820.
Ahmed Ibn Mohammed Al - Ma k kart (1585 bis 1631), „Nafhu-t tib min ghosni-1-Andalusi-R-Rattib Wa Tarikh LisAnu-D-Din Ibni-L-Khattib herausgegeben von Pascual de Gayangos unter dem Titel „The histories of the Mohammedan Dynasties in Spain“, 2 Bde. London 3840 und 1843.
Buch, 3. Kap., S. 148 der Ausgabe Gayangos.
Ranulph Higden, „Polychronicon“, herausgeg. von Joseph Rawson Lumby, Bd. VII, S. 222. London 1899.
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Beide Zeitangaben stimmen nicht ganz miteinander überein. König Eduard, der Bekenner starb am 5. Januar io66, der Halleysche Komet, der damals besonders groß und glänzend war, und dem man die Schuld am Normanneneinfall in England (Schlacht bei Hastings, 24. Oktober 1066) beimaß, erreichte jedoch seine größte Helligkeit erst einige Monate nach dem Tode des Königs (Sonnennähe am 1. April 1066 ).
Der lateinische Text bei Migne lautet: „Agarenus quidam“, der griechische Originaltext hingegen: „riç âvip r77ç Ayae â rdyovoç.”
Martin Cromer, „De origine et rebus gestis Polonorum libri XXX“. Basel 1554. Liber VIII, S. 209.
Französische Vbersetzung von Stanislas Julien im Oktoberheft 1849 des „Journal asiatique“, abgedruckt bei v. Ro moc k i, „Geschichte der Sprengstoffchemie, der Sprengstofftechnik und des Torpedowesens”, S. 47, Berlin 1895.
Athanasius Kircher, „Ars magna lucis et umbrae“. Rom 1646. Liber X, S. 826. „Silbern war des Schildes Gehenk; und gräßlich auf diesem Schlängelt’ ein bläulicher Drache dahin; drei Häupter des Scheusals Waren umhergekrümmt, aus eigenem Halse sich windend.”
Mitgeteilt in Cameni, „Miradoniae libri duo“. Venedig 1520.
Giacinto Vincioli, „Lettera concernente tre curiosi fatti“, Teil II: „volo di Gio. Battista Danti”.
Caesar Crispoltus, „Perusia Augusta“, S. 36o/61. Perugia 1648.
Burggravius, „Panoplia Physico-Vulcania“. Amsterdam 1612.
John Lesley, „History of Scotland“. Edid. Bannatyne Club. Edinburgh 183o.
Der Name ist an anderer Stelle als Damiani überliefert.
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Hennig, R. (1918). Beiträge zur Frühgeschichte der Aeronautik. In: Matschoss, C. (eds) Beiträge zur Geschichte der Technik und Industrie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-26621-2_7
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