Zusammenfassung
Bringt man eine reine Zuckerlösung zur Kristallisation, so wird der gesamte Zucker auskristallisieren und die Mutterlauge fast gänzlich frei von Zucker sein. Durch Zentrifugieren wird dann ein fast zuckerfreier Ablauf, eben diese Mutterlauge, resultieren. Der Dicksaft, den die Rohzuckerfabrik zur Kristallisation bringt, ist eine mehr oder weniger reine, nie aber chemisch reine Zuckerlösung. Es vermag daher nicht der gesamte Zucker auszukristallisieren und in der Mutterlauge verbleibt noch ein gewisser Anteil des Zuckers in Lösung. Wieviel, hängt von prinzipiellen Bedingungen und der Arbeitsweise der Fabrik ab; wozu noch kommt, daß es in der Natur des Betriebes liegt, die Konzentration des Dicksaftes, bzw. der Füllmasse nicht so weit zu treiben, wie es zur bestmöglichen Kristallisierung notwendig wäre. Es resultiert daher im Betriebe keine zuckerfreie Mutterlauge, sondern ein sehr zuckerhaltiger Sirup, der Grünsirup der Erstproduktfüllmasse. Wäre dieser Sirup in physikalischer und chemischer Hinsicht von solch ungünstiger Beschaffenheit, daß der in ihm enthaltene Zucker nicht mehr durch Kristallisation gewinnbar ist, so wäre der Sirup als Abfallprodukt der Rohzuckerfabrikation zu betrachten und die Aufgabe derselben, den Zucker aus der Rübe zu gewinnen, vollendet. Doch dem ist nicht so. Der Grünsirup ist noch reich an Zucker und dieser Zucker wird noch gewonnen. Die Arbeit, welche das bezweckt, ist die Nachproduktenarbeit, der Zucker, welchen diese ergibt, das Nachprodukt.
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Wohryzek, O. (1914). Chemie der Naehproduktenarbeit. In: Chemie der Zuckerindustrie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-26553-6_25
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