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Mediziner und Quacksalber

Vorbemerkung der vierten Auflage

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Zusammenfassung

Ich glaube zwar deutlich genug ausgesprochen zu haben, was ich im ganzen von den Quacksalbern halte. Es gab aber Leute, die es nicht verstehen wollten, ja die mich als Mitkämpfer für die Freigebung der ärztlichen Praxis in schweizerischen Kantonen hinstellen; und gegen das letztere möchte ich energisch protestieren. Ich beabsichtigte zuerst den Abschnitt umzuarbeiten; es wollte mir aber kein Einfall kommen, was ich zu ändern habe an dem, was ich von einer oft übersehenen Seite des Pfuschertums gesagt hatte. Und was ich von den andern Seiten nicht gesagt, das, glaubte ich, verstehe sich von selbst. Und dieses, was ich vielleicht noch hätte sagen sollen und nun beifüge, bezieht sich auf die schlimmen Seiten des Pfuschertums und auf die große Masse der Geschäftspfuscher und richtet sich an diejenigen, die meine Worte mißbrauchen möchten, und an die Laien, für die sie in falsche Zusammenhänge gebracht werden; dem Arzte sagen sie nichts Neues (vielleicht mit Ausnahme des letzten Absatzes).

Während ich bei den andern Kapiteln zwar auch manchen Widerspruch, aber im ganzen viel mehr Zustimmung gefunden hatte, ist dieses Kapitel von den meisten Kollegen scharf verurteilt worden. Eine Ausnahme allerdings hat gerade eine besondere Freude daran gehabt, und ein anderer zählt es zu dem Besten, was über diese Frage geschrieben worden sei. Man macht mich darauf aufmerksam, daß 8o vH der Pfuscher als Verbrecher bestraft worden seien, was mich allerdings überrascht. Man findet jede Form von Zusammenarbeiten des Arztes mit dem Pfuscher unwürdig, ja man ruft die Moral gegen mich ins Feld. Ich weiß, daß man hier verschiedener Meinung sein kann, und ich habe mir lange überlegt, welche ich annehmen soll, aber trotz der Einwendungen, „die Vorteile eines Zusammenarbeitens scheinen mir größer als die Nachteile“. Wenn man, statt den Verkehr mit dem Pfuscher überhaupt abzulehnen, z. B. nur den mit den als Verbrechern bestraften ablehnen würde, müßte dem Publikum nach und nach zum Bewußtsein kommen, mit was für Leuten man es zu tun habe. (1921.)

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Literatur

  1. Hansemann: Aberglaube in der Medizin. Leipzig. Teubner, 1914.

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  2. Ein Referent berichtet: ich teile die Pfuscher in diese 4 Kategorien. Das wäre ganz falsch. Beim nämlichen Quacksalber können mehrere dieser Momente, und auch andere, nicht aufgezählte Momente mitwirken. (1921.)

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© 1962 Springer-Verlag Berlin Heidelberg

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Bleuler, E. (1962). Mediziner und Quacksalber. In: Das Autistisch-Undisziplinierte Denken in der Medizin und Seine Überwindung. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-26517-8_7

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