Zusammenfassung
Wenn wir auch einige Verbindungen mit dem Pfuschertum wünschen oder dulden, eine „anerkannte“ medizinische Wissenschaft wird sich immer abgrenzen lassen müssen mit ihren Verantwortlichkeiten, ihren Pflichten und Kunstfehlern. Und da stellt uns die moderne Versicherungspraxis, die vor kurzem in der Schweiz eine Ausdehnung bekommen hat wie nirgends sonst, eine Anzahl neuer Probleme, die ein im höchsten Grade diszipliniertes Denken verlangen. Die Annahme von ursächlichen Zusammenhängen, die Konstatierung von Symptomen und Tatsachen bekommt auf einmal eine unendlich wichtigere Bedeutung und verlangt Ersetzung althergebrachten Schlendrians durch eine maximale Präzision der Beobachtung und des Denkens, wie man sie bis jetzt nur bei guten gerichtlichen Untersuchungen zu sehen gewohnt war. Wie oft mußte der Arzt eine Todesursache bescheinigen, nicht nur bei Patienten, die er ohne ganz sichere Diagnose hatte behandeln müssen, sondern wo er den Verstorbenen überhaupt gar nicht kannte und sich bloß von den Verwandten über die mit dem Tod verbundenen Umstände belehren lassen mußte.
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Zur Entstehung der Unfallneurosen. Münch. Med. Wochenschr. 1915, S. 400.
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© 1962 Springer-Verlag Berlin Heidelberg
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Bleuler, E. (1962). Die Präzision in der Praxis. In: Das autistisch-undisziplinierte Denken in der Medizin und seine Überwindung. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-26516-1_8
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