Zusammenfassung
Bei der äußeren Untersuchung finden wir nun eine Bestätigung des GesehenenMeine Damen und Herren! Wir befinden uns bezüglich der Therapie in erfreulicher Übereinstimmung. Sie sind alle der gleichen Meinung, daß nämlich ein großes Kind in diesem Falle unmöglich per vias naturales geboren werden kann. Nur einer von Ihnen will die Perforation des lebenden Kindes ausführen. Ganz abgesehen davon, daß zu diesem Eingriff unbedingt die absolute Weigerung der Mutter gehört, eine andere Operation an sich vornehmen zu lassen, würde ich aus rein technischen Gründen hier diese Operation nicht ausführen. Bei stehender oder eben erst gesprungener Blase halte ich die Sectio caesarea für viel weniger gefährlich als die Perforation eines großen Kindes bei einer Beckenverengerung unter 6 cm. Obwohl Sie in den Lehrbüchern häufig die Bemerkung finden, daß bei plattem Becken über 5 cm die Extraktion des zerkleinerten Kindsschädels noch möglich (d. h. relative Indikation zum Kaiserschnitt), bei einer Beckenenge unter 5 cm aber auch die Extraktion des zerkleinerten Kindschädels (d. h. absolute Indikation zum Kaiserschnitt) unmöglich ist, so liegen doch in der Praxis und im konkreten Falle die Verhältnisse wesentlich anders. Wir haben schon oft darüber gesprochen, daß nicht die gefundene Zahl in Zentimetern der Beckenenge entscheidend für unser Handeln sein darf, sondern nur das Mißverhältnis zwischen kindlichem Kopf und mütterlichem Becken. Eine Perforation aber in unserem Falle bei einem Becken von 5¾ und einem so großen Schädel scheint mir überaus schwierig.
This is a preview of subscription content, log in via an institution.
Buying options
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Learn about institutional subscriptionsPreview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Author information
Authors and Affiliations
Additional information
Besonderer Hinweis
Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
Rights and permissions
Copyright information
© 1921 Springer-Verlag Berlin Heidelberg
About this chapter
Cite this chapter
Liepmann, W. (1921). Vorlesung. In: Das Geburtshilfliche Seminar. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-26505-5_7
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-662-26505-5_7
Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg
Print ISBN: 978-3-662-24384-8
Online ISBN: 978-3-662-26505-5
eBook Packages: Springer Book Archive