Gießerei, einschließlich Modelltischlerei

Zusammenfassung

Gießerei und Modelltischlerei bilden sinngemäß ein einziges Ganzes. Die einfachen Gründe der Feuersicherheit machen aber stets ihre Unterbringung in zwei vollständig getrennten, wenn auch benachbarten Gebäuden nötig. Leider verbindet sich hiermit für die Werke die Gepflogenheit, beide Betriebe und ihre Meister selbständig nebeneinander zu ordnen, statt, wie es besser für die Erzeugung wäre, die Modelltischlerei in allen Stücken der Gießerei unterzuordnen. Für den Volontär bringt die räumliche Trennung geringe Übersichtlichkeit mit sich. Jedenfalls ist das Treiben in der Modelltischlerei ohne ausgiebige Kenntnis des Formens nicht zu verstehen. Falls daher Anordnungen der Werkoberleitung den Volontär in der Modelltischlerei einstellen wollen, ohne daß er vorher die Gießerei „durchgemacht“ hat, so kann jedem Praktikanten nur der Rat gegeben werden, sich gegen diese Maß-regel zu sträuben, soweit es in den Grenzen der Achtung vor der Oberleitung und bei bescheidenem Auftreten möglich ist. Andrenfalls bleibt kein andres. Mittel, als während der praktischen Tätigkeit in der Modellschreinerei soviel, wie irgend möglich, sich in der Gießerei über die Anwendung der Modelle, Schablonen und Kernkästen durch den Augenschein zu belehren. Da dem Verfasser bekannt ist, daß vielfach die Gewohnheit herrscht, die Arbeit in der Modellschreinerei derjenigen in der Gießerei vorzuordnen, und da in manchen Werken, insbesondere Eisenbahnwerkstätten, Gießereien überhaupt fehlen, so soll im folgenden auf die Technik des Formens und Gießens etwas ausführlicher eingegangen werden. Den Augenschein zu ersetzen wird jedoch nicht einmal versucht werden. —