Die Vorgänge im Herdofen und ihre Beurteilung

Zusammenfassung

Die großen Wärmemengen, welche im Herdofen zur Verfügung stehen, gestatten eine rasche Übertragung der Wärme auf den ein-gebrachten Einsatz, und befand sich dieser in festem Zustande, so gelangt er bald auf die Schmelztemperatur und geht in den flüssigen Zustand über. Mit dem Auftreten der ersten flüssigen Massen beginnen die Einwirkungen der einzelnen Bestandteile des Bades aufeinander, und unter ihnen besitzt die Kohlenstoffabscheidnng die größte Bedeutung für den Erfolg des Prozesses. Sie beginnt früh und nimmt nach vollständig beendetem Einschmelzen des gesamten Einsatzes den S. 151 geschilderten Verlaut Das regelmäßige Kochen des Bades ist ein Beweis dafür, daß Metall sowohl als Schlacke die richtige Zusammensetzung haben; es soll bei normalen Chargen etwa ½ Stunde nach dem Einschmelzen seinen Höhepunkt erreicht haben und darauf noch ungefähr eine weitere halbe Stunde andauern. Ein Ausbleiben des Kochens oder eine Verringerung desselben deutet darauf hin, daß Metall und Schlacke sich im Zustande des Gleichgewichtes befinden, bzw. sich diesem Zustande nähern, und dann muß untersucht werden, ob das Erzeugnis die verlangten Eigenschaften besitzt und die Charge abgestochen werden kann. Hierzu ist in erster Linie festzustellen, ob das Bad die richtige Temperatur besitzt.