Der Verlauf der Kreatininausscheidung im Harn des Menschen mit besonderer Beräclsichtigung des Einflusses der Muskelarbeit

Zusammenfassung

Während uns für eine Reihe von Harnbestandteilen, z. B. für die Ausscheidung des Stickstoffs¹), der Harnsäure²), der Phosphorsäure³) und des Chlors⁴) ausführliche Arbeiten vorliegen, die den Verlauf der Ausscheidung während der einzelnen Stunden des Tages behandeln, sind die Untersuchungen bezüglich des Kreatininstoffwechsels in dieser Hinsicht noch sehr unvollkommen. Denn die früheren Untersucher zogen nur die Gesamttagesausscheidung unter physiologischen und pathologischen Verhältnissen in Betracht, oder sie untersuchten wie Klercker⁵), Shaffer⁶) Pekelharing⁷) Hoogenhuyze⁸) und Verploegh, deren Resultate noch ausführlich an anderer Stelle zu besprechen sein werden, die Größe der Ausscheidung zwar auch im Verlauf des Tages, aber doch nur sehr unzureichend, da einerseits die Ausdehnung ihrer Versuche zu kurz oder die Wahl der Zeitabschnitte, in denen sie an den einzelnen Tagen den Harn untersuchten, zu unregelmäßig sind, als daß sich etwaige Gesetzmäßigkeiten erkennen ließen, und da andererseits die Analyse des Harns in zu großen Perioden erfolgte, so daß das Ergebnis durchaus kein richtiges Bild von dem wirklichen Verlauf der Kreatininausscheidung zu geben braucht. Denn es wäre z. B. denkbar, daß innerhalb zu großer Zeiträume die Ausscheidung beträchtlichen Schwankungen unterworfen ist.