Zusammenfassung
Obgleich ich eine Zeitlang in den Vereinigten Staaten und Kanada war und Vorträge über die Ursachen des gegenwärtigen Krieges hielt, bin ich doch in enger Berührung mit dem britischen Zeitungswesen, mit Büchern und Flugschriften geblieben, die kürzlich erschienen sind, und die sich bemühen, die britischen Ansichten über den Krieg auseinanderzusetzen, um dadurch sowohl im Inlande wie im Auslande aufklärend zu wirken. Ich habe auch die amerikanischen Schriftsteller über diesen Gegenstand gelesen und habe mit einer oder zwei Ausnahmen (wie z. B. Herrn F. Simonds Buch über den „großen Krieg”) nirgends eine richtige und sachliche Darstellung des Problems gefunden. Entweder (in Amerika) der Schriftsteller ist deutschfreundlich und bestrebt sich, die Wahrheit zu entstellen, um Deutschland rein zu waschen, oder (wie in Elngland) man greift Ministerien und Minister an oder läßt sich durch anti-deutsche Vorurteile so irreführen1), daß man herauszufinden meint, die geheime Richtung des Britischen Auswärtigen Amtes seit dem Regierungsantritt des König Eduard sei einzig und allein darauf abgestimmt gewesen, jeden deutschen Versuch, das Deutsche Reich zu vergrößern, zu hindern, oder daß britische Staatsmänner gegen alle Warnungen, Deutschlands Ehrgeiz und Deutschlands Absichten betreffend, taub gewesen seien.
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Referenzen
Der Leser bemerke wohl, daß dieser Autor diese Auffassung als auf antideutschem bias beruhend darstellt. (Anm. des Herausgebers.)
Als ein genauer Kenner afrikanischer Verhältnisse, sowohl in wissenschaftlicher wie politischer Hinsicht, ist Sir Harry Johnston während der letzten zehn Jahre beständig in direkter Verbindung mit den amtlichen Behörden der meisten europäischen Staaten gewesen und hat so die seltene Gelegenheit gehabt, die wirkliche Stellung Frankreichs, Deutschlands, Belgiens, Italiens und Portugals wie auch Großbritanniens zu den Gegenständen, die in diesem Artikel erörtert werden, kennen zu lernen. (Red. des „New Statesman”.)
etwa = „Kehrtmachen”.
Vierhundert und fünfzig englische Quadratnteilen als Abschlagszahlung für ein glänzendes Reich von mehr als zwei Millionen Quadratmeilen! Aber für Frankreich hatte dies die Bedeutung einer Garantie gegen jeden künftigen Angriffskrieg, und um diese Garantie zu erlangen, war Frankreich geneigt, überall, ausgenommen in Nordafrika, sich freigebig seiner Rechte zu entäußern. (Anm. des Verfassers.)
Anspielung auf eine Figur der Dicke naschen Pickwickier. (Anm. des Herausgebers.)
Man bemerke wohl: für diesen (ohne Zweifel subjektiv ehrlichen) Engländer ist es beinahe ein Bruch der Neutralität, daß Hr. Wilson den englischen Standpunkt nicht rund und voll sich zu eigen macht ! ! — (Anm. des Herausgebers.)
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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
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Johnston, H.H. (1915). War Britannien Deutschland im Wege?. In: Tönnies, F. (eds) Deutschlands Platz an der Sonne. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-26385-3_1
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