Zusammenfassung
Die ältere Kritik ist überwiegend bei der Alternative „wirkliches Daran-Denken oder potentielles Wissen“, wie man das Franksche Gegensatzpaar interpretiert hat, stehen geblieben. Sie hat in der Anregung Franks nur einen Versuch gesehen, die glücklich überwundene Vorstellungstheorie auf dem Weg über die Auslegung des intellektuellen Vorsatzelementes neu zu beleben1. Die meisten Stellungnahmen erschöpfen sich bereits in der Ablehnung des potentiellen Wissens. Nur selten ist es zu einer näheren wissenschaftlichen Auseinandersetzung gekommen, die dann zumeist wieder die eigentlich maßgeblichen psychologischen Gesichtspunkte außeracht ließ.
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Referenzen
Vgl. Zimmerl, Lehre vom Tatbestand, S. 88.
VDA. III, S. 523, Anm. 2. Als Vorstellungen werden hierbei offensichtlich nicht bloß, wie in der neueren psychologischen Fachsprache, die aus dem Gedächtnis aufsteigenden Erinnerungsbilder verstanden, sondern auch Gedanken und Wahrnehmungen.
Deutsches Strafrecht II, S. 306, besonders auch Anm. 6.
Normen II/l, 2. Aufl., S. 320.
AaO. S. 14.
Vgl. Wundt, Physiologische Psychologie III, 6. Aufl., S. 307.
Normen II/2, 2. Aufl., S. 810, Anm. 9; zustimmend auch Köhler, GS. 96, S. 95, bes. Anm. 2.
ZStrW. 40, S. 762 ff. und MonKrimPsych. 13, S. 94 ff.
MonKrimPsych. 13, S. 95.
ZStrW. 40, S. 764, Anm. 21.
MonKrimPsych. 13, S. 95 f.; zum Begriff der „Gesamtvorstellung“ auch schon ZStrW. 40, S. 764, Anm. 21, und die dort angeführte Literatur.
ZStrW. 40, S. 762. Heims illustriert den Gedanken an dem eingangs dieser Untersuchung (S. 4) angeführten Beispiel vom Jäger, dem vor der Jagd gesagt wurde, daß auf einem bestimmten Posten ein Treiber stehen werde, und der dann nicht mehr daran denkt. Zum Vorsatz sei über eine solche „Vorstellungsdisposition“ hinaus eben eine wirkliche Vorstellung erforderlich. Vgl. auch MonKrimPsych. 13, S. 96 f.
Vgl. oben S. 5 mit Anm. 16.
MonKrimPsych. 13, S. 96 f.
Wimmer, ZStrW. 47, S. 101 ff., ZStrW. 49, S. 675 ff., Klee, ZStrW. 48, S. 1 ff.
ZStrW. 49, S. 684.
ZStrW. 49, S. 682 f.
ZStrW. 49, S. 676, 680 f.
ZStrW. 48, S. 4.
AaO. S. 4 f., 8.
„Wissen“ oder „attentionale Zuwendung“ als Kriterium des Vorsatzes? ZStrW. 51, S. 184 ff.
AaO. S. 187.
AaO. S. 187 f., 188.
AaO. S. 188 ff. — Nur die Wissenstheorie komme zu haltbaren Ergebnissen bezüglich des Bestehens der Ehe beim Ehebruch, der Fremdheit des Bauwerks in § 305 und bezüglich des für §§ 302 a, 302 b StGB, maßgeblichen Umstands, daß die wucherische Forderung unter Ausbeutung des Ehrenworts begründet wurde.
Vgl. Ledig, aaO. S. 189.
Scheinbare Zugeständnisse an die Lehre Franks finden sich auch bei Zimmerl und Goldschmidt. Zimmerl, Lehre vom Tatbestand, S. 85 ff., will das bloße Wissen bei den „zu ergänzenden Tatbestandsmerkmalen“ genügen lassen, weil hier immer nur das NichtVorliegen eines Rechtfertigungsgrundes von Belang sei; vgl. auch aaO. S. 91 f. Dem hat sich auch Goldschmidt, Frank-Festgabe I, S. 445 f., angeschlossen. Die Lehre von den negativen Tatbestandsmerkmalen hat in Österreich keinen Anklang gefunden; vgl. Nowakowski, Grundzüge S. 56, Das österr. Strafrecht S. 442, und Maluniuk, Strafrecht I, S. 105; sie vermochte sich auch in Deutschland nicht allgemein durchzusetzen; vgl. Hirsch, Die Lehre von den negativen Tatbestandsmerkmalen, Arthur Kaufmann, JZ. 1954, S. 653 ff. Daher darf das Sonderproblem, in welcher Weise sich der Vorsatz auf solche Umstände zu erstrecken hat, hier vorweg ausgeschieden werden.
Lehrbuch, 1. bis 3. Aufl., S. 303, Anm. 1; vgl. zu Mezger aber auch unten S. 15 ff.
Lehrbuch I, 1. Aufl., S. 128, 134, Anm. 1, 2. Aufl., S. 183, 191, Anm. 1.
AaO. 1. Aufl., S. 133 mit Anm. 2, 2. Aufl., S. 190 mit Anm. 5.
NJW. 1951, S. 577.
NJW. 1951, S. 870.
LK. 1, 7. Aufl., S. 439.
AaO. S. 439.
LK. I, 8. Aufl., S. 482.
Strafrecht, 8. und 7. Aufl., S. 60 und 144, 6. Aufl., S. 60 und 141, 5. Aufl., S. 55 und 132, 4. Aufl., S. 50 und 124; Neues Bild, 4. Aufl., S. 62 f.
Vgl. Strafrecht, 8. Aufl., S. 60.
AaO. 8. Aufl., S. 70.
AaO. 8. Aufl., S. 58. Anders noch JZ. 1952, S. 19, 133, und ZStrW. 67, S. 224, wo Welzel die Eigenschaften des handelnden Subjektes nicht als Tatbestandsmerkmale, sondern noch als Rechtspflichtmerkmale behandelte und von daher begründen konnte, warum dafür die Regeln des Verbotsirrtums gelten sollten. Dagegen Bruns, Der untaugliche Täter, S. 32 ff., Gallas ZStrW. 67, S. 24 ff., Maurach, Lehrbuch I, 2. Aufl., S. 383 ff., Schröder, ZStrW. 65, S. 185 ff., und in Schönke-Schröder, Kommentar, 11. Aufl., S. 391, Engisch, ZStrW. 70, S. 582. Im Ergebnis mit Welzel übereinstimmend Armin Kaufmann, Lebendiges und Totes in Bindings Normentheorie, S. 134 ff., und Kunert, Die normativen Merkmale der strafrechtlichen Tatbestände, bes. S. 63 ff.
Festschrift zum 41. DJT. in Berlin, S. 263, Anm. 25.
In: Schönke-Schröder, Kommentar, 11. Aufl., S. 366, 9. Aufl., S, 323, 8. Aufl., S. 307. Schröder lehnt es ab, die täterschaftlichen Merkmale aus dem Vorsatz auszuklammern; aaO. 11. Aufl., S. 391, und ZStrW. 65, S. 185.
Lehrbuch I, 2. Aufl., S. 205 f.
AaO. S. 208, 209.
AaO. S. 208.
ZStrW. 1958, S. 598.
Hirsch, Die Lehre von den negativen Tatbestandsmerkmalen, S. 257, Anm. 97, und S. 271, Anm. 13; vgl. Roxin, Offene Tatbestände und Rechtspflichtmerkmale, S. 125.
Strafrecht, S. 246.
AaO. S. 247, 255, Anm. 16.
AaO. S. 247.
Strafrecht I, S. 155 mit Anm. 2.
ÖJZ. 1961, S. 66 f.
AaO. S. 66. Auf das weitere österr. Schrifttum, das von Pöhl, aaO. S. 66, reichlich zitiert wird, ist hier nicht einzugehen, weil es sich bei den angeführten Schriftstellern mangels einer ausdrücklichen Problemstellung schwerlich entscheiden läßt, inwiefern ihre Vorsatzumsdireibungen ein Votum zur hier behandelten Frage enthalten.
AaO. S. 66, 67.
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Platzgummer, W. (1964). Das Schrifttum. In: Die Bewußtseinsform des Vorsatzes. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-26331-0_2
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