Zusammenfassung
Mitte Juni 1947 kam der 60jährige Hilfsarbeiter R. T. an der ersten medizinischen Universitätsklinik in Wien zur Aufnahme. Aus seiner Anamnese, die an Hand der Krankengeschichten früherer auswärtiger Krankenhausaufenthalte ergänzt wurde, sei folgendes hervorgehoben: Dem Patienten ist nichts über Blutungserkrankungen seiner Vorfahren bekannt. Eine Schwester des Patienten war als Kind an einer Diphtherie gestorben, eine zweite Schwester lebt und ist gesund. Der Patient hat zwei Töchter, von denen die eine über verstärkte Regelblutungen berichtet. Die vorgenommene Untersuchung von Gerinnungszeit, Blutungszeit, Prothrombinzeit, Thrombozytenzahl und Fibrinogen ergab bei beiden normale Werte. Der Patient selbst war bis September 1946 nie ernstlich krank gewesen. Er hatte immer als Hilfsarbeiter schwer gearbeitet, hatte sich hiebei wiederholt verletzt und nie eine besondere Blutungsneigung beobachtet; auch wurden ihm mehrere Zähne gezogen, ohne daß es je zu einer Nachblutung gekommen wäre. Seit 1945 lebte der Patient in sehr ungünstigen Verhältnissen, hatte nicht einmal das Geld, die damals knappen, auf Karten erhältlichen Lebensmittel einzukaufen. Mitte September 1946 kam er an der chirurgischen Abteilung des Krankenhauses in Baden wegen einer impetiginisierten Scabies zur Aufnahme. Es war zur Ausbildung eines größeren Abszesses an der Innenseite des rechten Oberschenkels und mehrerer kleiner Abszesse an beiden Unterschenkeln gekommen.
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Deutsch, E. (1950). Ein Fall von atypischer hämophiler Gerinnungsstörung. In: Die Hemmkörper-Hämophilie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-26212-2_4
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