Zusammenfassung
Licht und Wärme — die Geschenke, durch welche die Sonne Leben giebt, fördert und bildet — sie sind die Grundbedingungen alles organischen Seins, und wenn die Wärme die Kraft bedeutet, so bedeutet das Licht die Herrlichkeit, Geist und Verstand. Die Nahrung giebt unserm Körper Wärme, unsern Muskeln Spannung, aber wir blieben hülflose Geschöpfe, wenn wir kein Organ für das Licht besäßen, keine Fähigkeit, Bilder von der Außenwelt in uns aufzunehmen. Das Auge bereichert uns mit Erfahrungen, die wir mit keinem unserer übrigen Sinne machen könnten. Darum setzt jede Sprache Licht und Klarheit, Weisheit und Erleuchtung als engverwandte Begriffe nebeneinander. Wenn wir die durch das Licht bedingten natürlichen Erscheinungen einerseits und die davon gemachten Anwendungen, die optischen Instrumente und Methoden zu wissenschaftlichen und praktischen Zwecken andererseits betrachten, und dieselben dann mit den Phänomenen der Wärme und den darauf sich gründenden Apparaten und Maschinen vergleichen, so bemerken wir leicht den Unterschied, welcher uns die sublimere Natur des Lichtes bezeichnet. Es darf uns daher auch nicht Wunder nehmen, wenn die Vorstellungen über die wahre Natur des Lichtes Jahrtausende Zeit brauchten, um sich zu klären und der Wahrheit zu nähern.
Es lehrt ein großer Physikus
Mit seinen Schulverwandten:
„Nil luce obscurius!”
Ja wohl! für Obskuranten.
Goetbe.
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Böllner, J. (1865). Das Licht. In: Die Kräfte der Natur und ihre Benutzung. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-26179-8_9
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