Zusammenfassung
Wenn die Frösche eine Zeitrechnung haben, so müssen die das Jahr 1790 als einen Wendepunkt ihrer Eristenz ansehen, und nach dem Schicksal, welchem sie feit jenem Jahre verjallen find, wäre es nicht wunderbar, menu sie von da ab ein ehernes Zeitalter rechneten. Denn Jahrtausende lang hatte das kaltblütige Geschlecht seinen naturgemäßen Kreslaus vollendet, in freier Entwickelung sich entfaltet, gelebt und geliebt, durch nichts in seinen Bestrebungen unterbrochen, als etwa durch die Gelüste eines Gourmands, welchem aus dem zahllosen Geschlecht einige Schenkel geopfert wurden. Mit der französischen Revolution aber, wenn auch nicht durch dieslbe bedingt, verfielen die Frösche einem Berhängniß, dem sie kaum jemals wieder entgehen können. Gehetzt, gefangen, gequält, geschält, geköpft, getödtet — ja, menu es dies nur wäre, möchte es angehen, das müssen sich alle Geschöpse gefallen lassen, deren Fleisch einen Braten, deren Haut einen Riemen, deren Feder einen Schmuck oder deren Saft sonst Etwas hergeben kann. Mit dem Tode ist denn doch die Dual vorbei Wenn der Maulwurf aber, indem ihn die vom Bauer gelegte tückische Schlinge in die Lust schnellt und heftige Luftbeschwerden seinem Leben die größte Gefahr bereiten, den im nahen Sumpfe quakenden Frosch um den Bollgenuß des Lebens beneidet, so ist er dümmer als ein Esel. Sobald er das Sterben überkommen hat, ist seine Dual zu Ende. Beim Frosch geht sie da erst an.
Müffet im Naturbetrachten
Immer Sins wie Alles achten;
Nichts ist drinnen, nichts ist draussen;
Denn was innen, das ist aussen.
So ergreifet ohne Säumnitz
Heilig öffentlich Geheimnitz.
Goethe
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Böllner, J. (1865). Galvanismus, elektrisches Licht und Galvanoplastik. In: Die Kräfte der Natur und ihre Benutzung. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-26179-8_18
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