Zusammenfassung
Wenn ich ein Vöglein wär’! — in unzähligen Variationen klingt dieser Wunsch durch die sentimentale Dichtung aller modernen Völker. Die Völker des Altertums, welche in ihrer Naivität überhaupt seltener in Konflikt gerieten mit Wünschen und Erreichen, haben auch der bestimmten und unbestimmten Sehusucht, welche die Brust unsrer Verliebten schwellt, weniger Quartier gegeben. Wie sie sich nicht das höchste Glück darin denken konnten, als maßlos schmachtendes Gänseblümchen von den Füßen der Geliebten zertreten zu warden, so fanden sie es auch überflüssig, mit Sperling und Sperber in Konkurrenz treten zu wollen. Das Beispiel des Ikaros, der sich Flügel mit Wachs an die Schultern gehestet hatte, um der Sonne zuzufliegen, indessen, als er derselben schon ziemlich nahe gekommen, von seinem unzweckmäßigen Mechanismus im Stiche gelassen wurde — mochte sie von ähnlichen Versuchen abhalten. Die eigentlichen Versuche der Lustschiffahrt gehören der Neuzeit an, und vorzüglich haben sich die Franzosen mi taller Gewalt darauf geworfen, diese großartige Spielerei, welche es zu Anfang war, zu treiben und zu vervollkommnen.
Du sehnst dich, weit hinaus zu wandern,
Bereitest dich zu raschem Flug.
Dir selbst sei true und true den andern,
Dann ist die Enge weit genug.
Goethe.
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© 1885 Springer-Verlag Berlin Heidelberg
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Reuleaux, F. (1885). Der Luftballon und die Luftschiffahrt. In: Die Kräfte der Natur und ihre Benutzung. Das Buch der Erfindungen, Gewerbe und Industrien. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-26178-1_8
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