Zusammenfassung
Es gibt in der Natur einen schwärzlichen, unscheinbaren Stein, dessen Eigenschaften wertvollere find als die des kostbarsten Diamanten. Derselbe schmückt weder, noch kann man seine Substanz zu etwas anderm verarbeiten als etwa zu einem Stückchen Eisen; der Nutzen, den er gewährt, muß daher in einem ganz besonderen Verhalten liegen. In der That, man erkennt sogleich, wenn man ein solches Mineral durch eine Schachtel mit Eisenfeilspänen zieht, daß in demselben eigentümliche Kräfte wirkend sein müssen, denn von den Feilspänen sind ganze Partien an dem Steine haften geblieben und haben sich bartähnlich an seiner Außenfläche, vorzugsweise in großer Menge aber an zwei entgegengesetzt gelegenen Punkten, gruppiert. Und wenn wir den Stein in ein auf dem Wasser schwimmendes Schiffchen legen, so mögen wir den Kiel desselben nach einer Himmelsgegend stellen, nach welcher wir wollen, immer wird es sich wieder drehen und nach einer ganz bestimmten Richtung zeigen, so dass ein gewisser Punkt des Steines immer dem Nordpol, ein andrer dem Südpol zugerichtet ist. Und diese beiden merkwürdigen Punkte, die man dieser Richtkraft wegen selbst mit dem Namen Nordpol und Südpol entsprechend bezeichnet, sind gerade jene, an denen sich die Eisenfeilspäne so besonders reichlich angesetzt hatten.
Magnets Geheimnis, erkläre mir das!
Kein größer Geheimnis als Liebe und Haß.
Die endliche Ruhe wird nur verspürt,
Sobald der Pol den Pol berührt.
Drum danket Gott, ihr Söhne der Zeit,
Daß er die Pole für ewig entzweit.
Goethe.
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© 1885 Springer-Verlag Berlin Heidelberg
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Reuleaux, F. (1885). Der Kompaß. In: Die Kräfte der Natur und ihre Benutzung. Das Buch der Erfindungen, Gewerbe und Industrien. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-26178-1_23
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