Zusammenfassung
Es ist unmöglich, daß ein Mikrophotogramm in allen Fällen ein vollwertiger Ersatz für eine Zeichnung sein kann. Zwar hat es vor einer solchen den Vorzug, daß es alles getreu wiedergibt, was der dargestellte Ausschnitt aus dem Objekt erkennen läßt. Gerade deshalb ist es aber für manche Zwecke weniger geeignet, denn es ist nicht möglich, in ihm zur besseren Verdeutlichung Wesentliches hervorzuheben und Unwesentliches zurückzuhalten oder ganz wegzulassen. In der Zeichnung ist das ohne weiteres der Fall. In ihr kann darüber hinaus der Autor zusammenfassend die Vorstellungen veranschaulichen, die er sich beim Studium mehrerer Ebenen oder mehrerer Präparate, etwa vom räumlichen Aufbau des untersuchten Objekts, gebildet hat. Das ist der Natur der Sache nach mit Hilfe der Mikroaufnahme niemals zu erreichen. Es ist deshalb irrig, wenn man annehmen wollte, durch eine hochentwickelte mikrophotographische Technik könnte die zeichnerische Darstellung als Mittel zur Veröffentlichung wissenschaftlicher Beobachtungen unnötig werden. Beide Verfahren schließen sich ja auch nicht aus, sondern sie stehen gleichberechtigt nebeneinander und können sich sogar gegenseitig vorzüglich ergänzen.
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Michel, K. (1957). Das mikrophotographische Positiv als Grundlage für eine Zeichnung. In: Die Mikrophotographie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-26152-1_18
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