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Einleitung. Die psychologischen Mechanismen der Strafe

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Zusammenfassung

Das kriminalpolitische Defizit der modernen Strafarten, ausgedrückt in steigenden Bückfallsziffern, ist nicht nur der Erfindungsarmut, der Ungeduld und fehlender wissenschaftlicher Methodik zuzuschreiben. Auch mit dem Menschenmaterial, auf das Strafe oder Strafandrohungen abgestellt sind, gehen Änderungen vor sich. Obschon die Strafart die gleiche bleibt, kann wechselnde Empfänglichkeit für Strafe Fehlwirkungen verursachen. Neue Blockierungen im Gehirn des einzelnen wie der Massen können den effektiven Drohgehalt der Strafe verflachen oder völlig verwischen.

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Referenzen

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  14. Urteile des 17. Jahrhunderts suchten Freispruch von individueller Schuld und Abschreckung zu verbinden. So lautet das Schlußactum eines „Hexenprozesses zu Rotenburg in Hessen vom Jahre 1668“: ... Wird ... zu Recht erkannt: daß peinlich Beklagte von der ordentlichen Strafe der Hexerei zwar zu absolvieren, jedoch aber wegen verübten Exzessus ihr zur Strafe und den Andern zum Exempel auf ein Jahr lang ad opus publicum zu verdammen sei; wie wir dann dieselbe dergestalt, als vorsteht, hiermit respective absolvieren und verdammen, von Rechtswegen.“ Soldan-Heppe: Geschichte der Hexenprozesse, neu bearb. von Max Bauer, Bd. II, S. 92. München o. J.

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  19. Siehe die von Mabel A. Elliott und Francis E., Merril (Social disorganization, S. 315, New York 1950) geschilderten wohlhabenden Selbstmörder aus „verlorenem Komfort“ und finanzieller Demütigung, einer Sonderart des Ehrgefühls, das von wirtschaftlichen Depressionen tief getroffen wird.

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  20. Im Staate Delaware waren 1947 noch 24 Delikte mit Prügelstrafe bedroht. Ein Gesetz von 1935 verbot bei Gefängnis- oder Geldstrafe die Aufnahme von Lichtbildern der Prozedur. Caldwell, Robert Graham: Red Hannah, Delaware’s whipping post, S. 94. Philadelphia 1947.

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  21. Royal Commission on capital punishment, a. a. O. S. 13. Auf der Männerseite wurden im Durchschnitt der letzten 50 Jahre nur 40,3% begnadigt. Die Zahlen der Verurteilungen zum Tode waren in den 5 Jahrzehnten von 1900–1949 257, 195, 212, 173 und 1940–1949 243.

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  22. In England wurden Frauen zum Tode verurteilt begnadigt 1900–1909 . . 27 22 1910–1919 . . 38 38 1920–1929 . . 22 20 1930–1939 . . 24 20 1940–1949 . . 19 18 Der 100% igen Begnadigungsziffer von 1910–1919 folgte ein Abfall der Todesurteile, der freilich mit Friedenszeiten zusammenfiel. Ebenda S. 13.

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  23. Siehe die Fälle bei Treskow, Hans v.: Von Fürsten und anderen Sterblichen, S. 81, 89 und 121ff. Berlin 1922.

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  24. Viele Unterschlagungen kommen erst bei solchen Selbstmorden oder „plötzlichen Todesfällen“ an den Tag.

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  25. Abschiedsbrief Heinrich von Kleists an seine Schwester, ehe er sich und seine Geliebte erschoß: „...Und nun lebe wohl: möge Dir der Himmel einen Tod schenken, nur halb an Freude und unaussprechlicher Heiterkeit dem meinigen gleich.“ Herzog, Wilhelm: Heinrich von Kleist, S. 635. München 1911.

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  26. Zerstückeltwerden ist eine potenzierte Form der Vernichtung. Siehe dazu „Die Strafe“, Bd. I, S. 352. Vielleicht sind die Menschen, die ihren Körper der Anatomie verkaufen, zur Kategorie der Vernichtungssüchtigen zu rechnen. Der normale Gefangene empfindet gegen diese Möglichkeit einen starken Widerwillen. In England war Verurteilung zur Sektion Nebenstrafe des Hängens.

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  27. Der bald darauf ermordete Rechtsanwalt Guillaume Bernays hatte einem Priester gegenüber seine heimliche Sehnsucht gestanden, von allen vergessen, als Missionar in einem fernen Lande zu leben “where he might be devoured by cannibals ...“ Gerard Harry: The Peltzer case, S. 37. London 1928.

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  28. 1836 erschlug Stettner seine Frau und wurde deshalb zu lebenslänglichem Zuchthaus verurteilt. Da er nicht, wie er wünschte, hingerichtet wurde, gab er schon vor seiner Abführung den Entschluß kund, einen Mitgefangenen im Zuchthaus umzubringen. Dies geschah am 12. März 1838, worauf er zum Tode verurteilt wurde. Schultes Chronik von Ulm, S. 463. Ulm 1881.

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  29. Royal Commission on Capital punishment, a. a. O. S. 338, 339.

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  30. Geschichten aus dem Neuen Pitaval, Bd. IV, S. 163 ff. Meersburg 1928.

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  31. Nach B. A. Richardson, Questionable life and accident claims, S. 206 ist die auszuzahlende Durchschnittssumme bei schweren Verstümmelungen 7500 Dollar. Hier (S. 204ff.) findet sich ein ganzes Kapitel über Selbstverstümmelungen, von denen man sonst nicht viel hört. Sie wirken ausgesprochen ansteckend.

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  32. Hirschfeld, Magnus: Geschlechtskunde, Bd. II, S. 414. Stuttgart 1928.

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  33. Pessler: Der Banklehrling Karl Brunke aus Braunschweig, Pitaval der Gegenwart, S. 217–267. Tübingen 1907.

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  34. Das eine Mädchen war der Überzeugung: „Der Tod ist das schönste.“ Ebenda S. 237.

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  35. Statt des Angriffs kann Massenverzweiflung in Massenselbstmord enden. Einen solchen Vorgang hat Graham, Steven: Ivan the Terrible, S. 274, New Haven 1933, beschrieben.

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  37. Mordfall Anna Thormählen, Hamburg 1876. Der Vorsitzende fragt die Angeklagte, ob sie sich schuldig bekenne, ihren Ehemann vergiftet zu haben. Sie antwortet: „Ja.“ Die Geschworenen beantworten die Schuldfrage mit „Nein.“ Wosnik, Richard: Zur Hamburgischen Kriminalgeschichte, Bd. II/3, S. 80. Hamburg 1927.

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  38. Siehe die vielen Sagen, wonach der zum Tode Verurteilte von einer Frau zur Heirat begehrt, wie man damals sagte, „losgebeten wird“. Er wirft einen Blick auf sie und bittet um rasche Durchführung der Exekution. Zauner, Paul: Rheinlandsagen, Bd. I, S. 299. Jena 1924 und das weibliche Gegenstück bei Angstmann, Else: Der Henker in der Volksmeinung, S. 84–87. Bonn 1928.

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  41. Goethe: Ilmenau. „Dann treibt die schmerzlich überspannte Regung Gewaltsam ihn bald da, bald dort hinaus, Und von unmutiger Bewegung Ruht er unmutig wieder aus. Und düsterwild an heitren Tagen, Unbändig, ohne froh zu sein, Schläft er an Seel ’ und Leib verwundet und zerschlagen, Auf einem harten Lager ein!“

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  42. Elliot, Robert G.: Agent of death, S. 220. New York 1940.

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  43. Die schlimmste Strafe wäre gewesen, ihn hinzurichten und sie zu begnadigen. Aber der Staat war barmherzig, ohne es zu wissen und zu wollen.

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  44. Smith, Edward H.: Famous poison mysteries, S. 231. New York 1927.

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  45. Es war Etikette der Liebenden zur Zeit der Königin Elisabeth von England, den Grad der Leidenschaft durch Nachlässigkeiten der Kleidung zu zeigen; so mußten die Strumpfbänder lose herunterhängen. Ein gutes Bild dieser „careless desolation“ findet sich in „As you like it“ von Shakespeare (II, 2).

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  46. In dem Mordfall Jeanne Weis — sie versuchte, mit einem Komplicen ihren Mann zu vergiften, beide Täter begingen Selbstmord — schrieb die Frau an den Geliebten: „Habe ich je vor irgend einem Entschluß gezögert außer davor, meine Kinder zu verlassen? Verbrechen gegen das Gesetz kümmern mich überhaupt nicht“ “It is only crimes against nature that revolt me.“ Jesse, F. Tennyson: Murder and its motives, S. 19. London 1952.

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  47. Haldy: Zwei Anklagen wegen Mordes ohne objektiven Tatbestand. Pitaval der Gegenwart, Bd. VI, S. 81 ff. Tübingen 1911.

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  48. Hampe, Theodor: Die Nürnberger Malefizbücher, S. 32. Bamberg 1927. — Man dachte schon damals an eine Depression. Von einer Bauersfrau aus dem Jahre 1580 heißt es: „man hat vermutet, daß sie der böse Feind in einer Melancholei übereüet habe.“ (Ebenda.) Im Jahre 1709 hatte sich eine Metzgerstochter, wie die Akten melden, „wegen eines Verdrusses“ vorgenommen, „das nächste beste Kind anzufallen und ums Leben zu bringen.“ Nach der Tat empfand sie „große Reue, Angst und Jammer“. Ebenda S. 52.

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  49. Maeder, Paul: Geschichtliches über die Todesstrafe in der Schweiz. Berner Diss. Uznach 1934, S. 38.

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  50. Von der Kaiserin Maria Theresia heißt es, daß sie Aufrührern, ungetreuen Beamten und Kindesmörderinnen selten Begnadigung zuteü werden Heß. Kwiatkowski, E. v.: Die Constitutio Criminalis Theresiana, S. 44. Innsbruck 1904. — Den Grund, warum Kindesmörderinnen in Nürnberg auf einer beinahe vergessenen Richtstatt, dem „Betzenstein“ (Maister Franntzn Schmidts Nachrichters inn Nuermberg all sein Richten, S. 28. Leipzig 1913) enthauptet wurden, kennen wir nicht. Vielleicht ist in einem Falle der Umstand, daß der Vater 70 Jahre war, dem Rat besonders sündhaft und unheimlich erschienen. — Nach dem Kräuterbuch des Adam Lonicerus legt der Hahn das Ei, aus dem der Basilisk kommt „in seinem letsten alter“. Panzer, Friedrich: Bayerische Sagen und Bräuche, Bd. I, S. 361. München 1848.

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  51. Wosnik, Richard : Beiträge zur Hamburgischen Krim. Geschichte, Bd. I, S. 24–51. Hamburg 1926 (1663, 1685, 1686, 1695, 1698, 1699, 1708, 1712, 1717, 1718, 1719, 1740, 1760, 1765, 1774, 1809). Man wird in Betracht ziehen müssen, daß es damals einen größeren Kinderanteil in der Bevölkerung gab als heute, besonders in Notzeiten ein gewisser Kindertiberdruß herrschte, und Verhütungsmittel unbekannt waren.

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  52. Die knappen Angaben (Wosnik a. a. O. S. 24–51) sagen nicht viel über die Tötungsumstände. Fälle solcher „Kindestötungen“ durch Männer werden aus den Jahren 1695, 1721, 1725, 1726, 1736, 1737, 1741, 1750, 1765, 1769, 1772, 1781, 1782, 1784 und 1808 gemeldet. Ein Täter „gab sich selber an“. (Ebenda I, S. 48). Fast durchwegs wird die Gurgel abgeschnitten. Es ist denkbar, daß dieser Verbrechenstyp mit der besseren Erkennung und Behandlung geistiger Störungen verschwunden ist.

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  53. Bjerre, Andreas: Zur Psychologie des Mordes, S. 77ff. Heidelberg 1925.

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  54. ... „Ihr Fühlen und Denken dreht sich nur um die geliebte Person. Sie vernachlässigen ihr Geschäft oder ihr Amt und vergeuden ihr Vermögen genau so, wie es auch bei den normal empfindenden Männern vorkommt, wenn sie von einer starken Leidenschaft ergriffen sind.“ Treskow, Hans v.: Von Fürsten und andern Sterblichen. Erinnerungen eines Kriminalkommissars, S. 114. Berlin 1922.

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  56. Hesiod: Theogonie, 36.

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  57. Sueton: Cäsar, 76.

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  58. Die 12 Artikel der revolutionären Bauern verlangten, daß Waldbenutzung „brüderlich“ geregelt werden sollte. Art. 5. Hantsch, Hugo: Der deutsche Bauernkrieg, S. 135. Würzburg 1925.

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  59. Seneca (ad Lucilium ep. 78) war aufs tiefste betroffen, als er die heldenhafte Haltung der christlichen Märtyrer sah, und berichtet staunend, „daß er diese Opfer in ihrer schlimmsten Agonie habe lächeln sehen“.

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  61. Sueton: Otho: 12.

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  62. Graham, Stephen: Ivan the Terrible, S. 259. New Haven 1933. — Ein Fall wird aus jener Zeit berichtet, daß ein Russe gepfählt wurde. Er litt schrecklichste Qualen, pries aber den Zaren mit seinem letzten Atemzug. Ebenda S. 259.

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  63. Siehe die Beobachtungen, die Nelson im Zuchthaus gemacht haben will. Mein The criminal and his victim, S. 205. New Haven 1948.

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  65. Wenn eine Herde zu panischem Davonlaufen disponiert ist, genügt der geringste Anstoß, ein Feldhuhn, das gackernd auffliegt, ein Streichholz, das ein Cowboy bei Nacht anzündet, ein Zweig, auf den sein Pony tritt und der knackend zerbricht, selbst ein heftiges Nießen. — Bei der Menschenmasse kann ein einziger Ruf, eine heftige plötzliche Bewegung, selbst ein schwacher Versuch der Beruhigung die Massenflucht auslösen.

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  66. Das Cowboywort stampede kommt vom spanischen estampido und bedeutet eine ungeregelte Bewegung vieler Menschen auf gemeinsamen Anstoß hin.

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  68. Staatsmänner, Polizei und Gefängnisleiter sollten auf ähnliche Symptome der Unruhe aufmerksam achten.

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  69. „Bei Tage und unter normalen Umständen springt der Stier über jedes im Wege liegende Hindernis hinweg. Während der Panik zertrampelt das Tier jedes Hindernis, auch den Menschen.“ Wellman: a. a. O. S. 126ff.

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  70. „Die einzige Hoffnung bei der Tierpanik besteht darin, daß man der Herde in schnellstem Tempo folgt; allmählich wird sie sich verzetteln, da die schnellsten Tiere vorausstürmen. Schließlich können sich die Cowboys in die Herde einschieben. Die beste Methode, eines stampedes Herr zu werden, besteht darin, die führenden Tiere langsam herumzudrehen, bis sie schließlich im Kreise laufen. Wird er enger und enger gezogen, so verwickelt sich die Herde allmählich in sich selber und kommt zum Stillstand.“ Ebenda S. 128.

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  71. Maskierte Leute, die südlichen Dialekt sprachen, wurden für Neger gehalten. Dünne und Blonde für wohlbeleibt und rothaarig. Everett de Baum: The Heist. The theory and practive of armed robbery. Harpers Magazine 1950, Bd. 200, S. 75.

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  73. Daß hohe Grade von Hunger die Situation in „Angriff“ umfälschen, gegen den man sich in Notwehr verteidigen muß, zeigt eine Bemerkung bei Gottfried Keller, der als junger Maler große Not litt und einige Tage nichts zu essen hatte : Er konnte sich beherrschen, „bis am vorgerückten Nachmittag, als ich ziemlich weit von Hause in einem offenen Garten saß, der Hunger so heftig und peinlich sich erneuerte, daß ich vollständig das Gefühl hatte, wie wenn ich in menschenleerer Wüste von einem Tiger oder Löwen angefallen wäre“. Keller, Gottfried: Der grüne Heinrich. Ges. Werke Bd. IV, S. 62. Stuttgart 1902.

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  74. So entwickeln anscheinend schwächliche Geisteskranke für kurze Zeit erstaunliche muskuläre Leistungen.

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  80. Ethnologen erzählen, daß die Bewohner von Yukatan für grausam, zumal gegen Tiere gelten. Sie sind aber nur schmerzunempfindlich bei sich selbst und bei andern, stoisch in der größten Qual.

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  84. Von den aufständischen Bauern, die im Sommer 1525 Würzburg besetzt hielten, heißt es: „zudem waren die Bauern . . . alzeit voll... Zum Spott ragten die Galgen auf dem Fischmarkt, dem Judenplatz und hinterm Dom; denn wan sie getrunken hetten, ware alle Zucht verloren, achteten der Galgen gar nit, sondern sagten, sie wollten die Munchen, Pfaffen und ire Gesind daran henken.“ Hantsch: Der deutsche Bauernkrieg, a. a. O. S. 228.

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  91. Morde verborgen hinter „Selbstmorden“, „Unglücksfällen“ falsch diagnostizierten, natürlichen Todesursachen, Vermißtenzahlen und den Ziffern unbekannter Toten.

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  92. „Als er noch ein junger Knabe war, und einmal von der Jagd ganz hungrig und müde heim kam, sah er seinen Bruder Jakob sich ein Mittagessen von überaus roten Linsen kochen. Weil es ihm nun wegen der roten Farbe besonders danach gelüstete, bat er Jakob, ihm von dem Essen etwas abzugeben. Dieser nahm die gute Gelegenheit wahr und weigerte sich, seinem Bruder von der Speise etwas abzugeben, wenn er nicht freiwillig das Vorrecht seines Alters abträte. Esau konnte so wenig dem Hunger und dem Anblick der Speise widerstehen, daß er seinem Bruder das Recht der Erstgeburt verkaufte und dazu den ganzen Handel mit einem Eide bekräftigte.“ Ant. Jud. II, 1, 1.

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  95. „Mitten am Tage, in dem Zimmer, das sie 3 Monate lang bewohnt hatten, in einem großen Hotel in einem der belebtesten Straßen der Stadt ermordeten sie einen Mann, den der Portier des Hotels zu ihnen hinaufgewiesen hatte und von dem man auf Grund der Ausübung seines Berufes nicht erwarten konnte, daß er mehr als einige Minuten bei ihnen bleiben würde, und sie hatten zu ihrer Sicherheit nichts vorgesehen, als die erste Zug- und Schiffgelegenheit nach dem nördlichen Dänemark zu benutzen, wobei sie sich nicht einmal nach den Abfahsrtstagen der Schiffe erkundigt hatten.“ Bjerre: Zur Psychologie des Mordes, a. a. O. S. 65.

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  99. Im Prozeß gegen die Engelmacherin Wiese (Hamburg 1904) kamen die zahlreichen Versuche zur Sprache, die sie angestellt hatte, ihren Mann zu vergiften. Gift kam ins Essen, in den Kaffee, ins Bier, ohne den Mann, der sich schließlich daran gewöhnt zu haben scheint, ums Leben zu bringen. Wosnik: Beiträge zur Hamburgischen Kriminalgeschichte, a. a. O. Bd. I, S. 52 u. 53.

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von Hentig, H. (1955). Einleitung. Die psychologischen Mechanismen der Strafe. In: Die Strafe. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-26064-7_1

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