Zusammenfassung
Begriffe, Thesen und Theorien bilden die Struktur und den Gehalt einer Wissenschaft, aber diese Ideen werden von konkreten Individuen entwickelt und geprüft, die bestimmte Ziele und bestimmte Untersuchungsstrategien und -taktiken haben. Man muß Einblick in den lebendigen, dynamischen Prozeß der Forschung gewinnen, wenn man sich einen adäquaten Begriff von dem, was Wissenschaft eigentlich ist, machen will. Wenn wir die Wissenschaft, wie es im folgenden geschehen soll, als einen Prozeß betrachten, der von Individuen in Gang gesetzt und in Gang gehalten wird, dann werden die Ziele, die die Wissenschaftler als Gruppe zu erreichen trachten, den wesentlichen Punkt bilden, auf den sich unsere Aufmerksamkeit konzentriert.
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Literatur
Bibliographische Hinweise zur weiteren Beschäftigung mit dem Themenkreis des Kapitels
Handy, Rollo, and Paul Kurtz, A Current Appraisal of the Behavioral Sciences. Great Barrington, Mass. 1963.
Wie der Titel andeutet, gibt das Werk einen Überblick über die Trends in den Verhaltenswissenschaften, mit besonderer Berücksichtigung einiger der neuesten Entwicklungen. Es enthält auch eine Beschreibung einer Reihe von Wissensgebieten, die relativ neu sind, wie z. B. Informationstheorie, Kybernetik, Linguistik, Spieltheorie, Entscheidungstheorie und allgemeine Systemtheorie.
Mills, C. Wright, The Sociological Imagination. New York 1961. (Deutsche Übersetzung: Kritik der soziologischen Denkweise, Soziologische Texte, Bd. 8, Neuwied: Luchterhand 1963.)
In diesem Buch, einem seiner letzten Werke, übt Mills einerseits an einem Großteil der gegenwärtigen Soziologie scharfe und schonungslose Kritik und weist andererseits auf die Dienste hin, die die Soziologie der Menschheit in der Zukunft wird leisten können. Zwar nimmt Mills gegenüber vielem, was sich in der Soziologie Theorie und Methode nennt, eine polemische Haltung ein, doch betont auch er die Wichtigkeit von Theorie und Methode für jeden Soziologen. Snow, C. P., The Two Cultures: And A Second Look. New York 1964.
Nach Snow trennt die Verschiedenheit der „zwei Kulturen“ den Naturwissenschaftler vom literarisch ausgerichteten Intellektuellen. Die Kluft, die zwischen ihnen besteht, ist — meint Snow — für die menschliche Zivilisation nicht nur schädlich, sondern sogar existenzbedrohend. Er behauptet, daß diese Kluft überbrückt werden muß, wenn wir imstande sein sollen, die wissenschaftliche Revolution zu bewältigen und in den Dienst der Menschheit zu stellen.
Ergänzende deutschsprachige Literatur
Popper, Karl R., Logik der Forschung, Wien 1935, 2. erw. Auflage, Tübingen 1966.
Popper gibt hier eine Wissenschaftslehre für alle Wissenschaften, die sich jedoch auf den „Kontext der Begründung“ beschränkt.
Siehe auch die zu Kapitel 2 genannte Literatur.
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Phillips, B.S. (1970). Der Prozeß der Forschung. In: Bodzenta, E. (eds) Empirische Sozialforschung. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-25861-3_3
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