Zusammenfassung
Über den Prozeß, der zur Bildung brauchbarer Begriffe führt, gibt es zur Zeit noch nicht viele gesicherte wissenschaftliche Daten, doch ist es wahrscheinlich, daß sich unser Wissen über diesen Prozeß erweitern wird. Als rekonstruierte Logik wurde in diesem Zusammenhang u. a. die sogenannte Faktorenanalyse vorgeschlagen. Dieses Verfahren hat in der Psychologie und in der Pädagogik weite Verbreitung gefunden, insbesondere beim Testen und Messen verschiedener Typen von Fähigkeiten und Anlagen. Die Theorie, auf der das Verfahren beruht, läßt sich am besten im Rahmen solcher Tests darstellen, aber das Verfahren selbst hat durchaus allgemeingültigen Charakter und kann auf viele Arten von Daten angewendet werden. Fruchter formuliert diese Theorie wie folgt:
„Eine Grundannahme der Faktorenanalyse lautet, daß einer Batterie interkorrelierter Variabler gemeinsame Faktoren zugrundeliegen und daß sich die Scores einer Person unter Zuhilfenahme dieser Faktoren ökonomischer darstellen lassen. Der Score eines Individuums bei einem Test hängt von zwei Dingen ab: von den durch den Test beurteilten spezifischen Fähigkeiten, und vom Umfang, in dem die Versuchsperson jede dieser Fähigkeiten besitzt“1.
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Literatur
Bibliographische Hinweise zur weiteren Beschäftigung mit dem Themenkreis des Kapitels
Fruchter, Benjamin, Introduction to Factor Analysis. Princeton, N. J., 1954. Zum Unterschied von einem Großteil der sonstigen Literatur über Faktorenanalyse bietet Fruchters Werk eine Einführung in dieses Gebiet, die auch dem mathematisch und statistisch sehr wenig vorgebildeten Studenten verständlich ist. Es gibt daneben auch einen kurzen Überblick über die historische Entwicklung der Faktorenanalyse und behandelt jene mathematischen Fragen, die bei diesem Verfahren eine Rolle spielen.
McGinnis, Robert, Mathematical Foundations for Social Analysis. Indianapolis 1965.
Der Verfasser ist Soziologe und sein Werk ist dazu bestimmt, dem künftigen Verhaltenswissensdiaftler die mathematische Bildung zu vermitteln, die er braucht, um die in der jüngsten Zeit entwickelten Anwendungsmöglichkeiten der Mathematik auf die Verhaltenswissenschaften zu verstehen. Die allgemeinen Themen sind: Variable und Relationen, Zahlen, numerische Funktionen und Maße der Veränderung und der Stabilität.
Wilder, Raymond L., Introduction to the Foundations of Mathematics. New York 1952.
Dieses Buch stellt die Grundlagen der modernen Mathematik so dar, daß sie jedem Studenten, der abstrakt denken kann, verständlich werden. Unter den behandelten Themen sind: die axiomatische Methode, die Mengentheorie, das System der reellen Zahlen, mathematische Logik, der Intuitionismus, der Formalismus und der kulturelle Hintergrund der Mathematik.
Ergänzende deutschsprachige Literatur
Haseloff, Otto W., und H. J. Hoffmann, Kleines Lehrbuch der Statistik. Berlin 1965 (1. Aufl. 1957).
Kapitel 16: Faktorenanalyse. S. 182–198.
Dieses Kapitel bietet eine Übersicht über die verschiedenen Verfahren und ein einfaches Rechenbeispiel.
Hofstätter, Peter R., Faktorenanalyse. In: Handbuch der empirischen Sozial forschung. A. a. O., S. 385–414.
Hofstätter gibt eine Einführung in die Problemstellung der Faktorenanalyse von der soziologischen bzw. psychologischen Praxis her und führt dann die Analyse für orthogonale Faktoren (nach Thurstone) bis zur Rotation und Interpretation durch.
Überla, Karl, Faktorenanalyse. Berlin—Heidelberg—New York 1968.
Dieses Buch bietet eine weitgehend systematische Einführung in die Faktorenanalyse, setzt aber größere mathematische Vorkenntnisse voraus.
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© 1970 Springer-Verlag Wien
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Phillips, B.S. (1970). Nominal- und Ordinalskalen. In: Bodzenta, E. (eds) Empirische Sozialforschung. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-25861-3_11
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