Zusammenfassung
Es ist sehr lange her, als der alte Hecht zum ersten Male int Teiche frühstückte, nahe an 100 Jahre. Sie bliesen eben ringsum im Lande Frie-den, denn der Siebenjährige Krieg war vorbei, der Hecht fing aber seinen Krieg erst an und kümmerte sich nicht um die Friedensschlüsse der Menschen, sondern verschluckte seinen jüngsten Bruder als erste Mahlzeit. Es waren der Hechtder aber auch außerordentlich viele, gegen 100,000, und wenn der Hecht nicht eine ganze Anzahl seiner eigenen Geschwister verspeift hätte, wären sie später alle zusammen im Teiche Hungers gestorben. Fraß er sie nicht, so thatens die Aalranpen, der Barsch oder ein anderer, und so blieb es doch hübsch der Familie. Er machte sich auch kein Gennssen daraua und fühlte nicht mehr Reue und Kummer dabei, als wenn ein Knabe einen Zuckerbonbon verzehrt; dagegen hatte er sein Lebtag mit einem schlimmen Erbübel zu kämpsen, dem Hunger, der ja auch manchem Anderen viel zu schaffen macht, der kein Hecht ist.
„Ich der Herrscher im See, Ein König im Reiche der Wogen!“ So spricht er und schnellt in die Höh’. G. Schwabe.
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© 1873 Springer-Verlag Berlin Heidelberg
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Wagner’s, H. (1873). Der Hecht im Fischteich. In: Entdeckungsreisen in Feld und Flur. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-25851-4_19
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