Über das Schicksal Von 396 kongenital syphilitischen Kindern und die Notwendigkeit einer organisierten Fürsorge

Zusammenfassung

Noch immer sind die Ansichten über die Prognose der Lues congenita geteilt. Während die meisten älteren Autoren wie Gerhardt¹), Biedert²), Henoch³), Widerhofer⁴) u. a. [s, Freund⁵)] und in jüngster Zeit Heine⁶) die Lebensaussichten der heredosyphilitischen Kinder nur dann für einigermaßen günstig halten, wenn es möglich ist, sie mit Frauenmilch zu ernähren, nehmen einige jüngere Autoren wie Hochsinger⁷), Freund⁵), Finkelstein⁸), Neumann⁹), Karcher¹⁰), Pott¹¹) und besonders Peiser¹²) einen optimistischeren Standpunkt ein. Heubner¹¹) gibt zu, daß es durch die Fortschritte in der künstlichen Ernährung jetzt besser und häufiger als früher gelingt, syphilitische Neugeborene in die Höhe zu bringen. Trotzdem kann er einer zu optimistischen Auffassung nicht beistimmen und hält daran fest, daß die syphilitische Inf ektion gerade so und mehr wie bei der akquirierten Syphilis der Erwachsenen, einen allgemein schwächenden, deprimierenden Einfluß auf die Gesamtfunktionen des Körpers ausüben muß.