Beiträge zur klinischen Konstitutionspathologie VII

Zusammenfassung

Kaum jemand dürfte heute die Richtigkeit der Worte von Martius¹) bestreiten, „daß es tatsächlich eine individuelle, in weitem Maße schwankende Verschiedenheit der Reaktion auf den Tuberkelbacillus und sein Gift gibt und daß diese konstitutionell variabeln Faktoren ebenso der exakten Forschung zugängig sind, wie die in den Eigenschaften der Erreger gegebenen auslösenden Momente des Krankheitsprozesses. In diesem Sinne sprechen wir von Disposition, dürfen aber dabei nicht vergessen, daß das kein einheitliches ‚Merkmal‘ im Sinne der mendelnden Biologen ist, dem eine bestimmte spezifische Determinante entspricht, sondern müssen uns immer gegenwärtig halten, daß es sich um einen Komplex wirksamer konstitutioneller Faktoren handelt, dessen wechselnde Kombination und Wertigkeit das Schicksal des einzelnen gegenüber der tuberkulösen Infektion besiegelt.“