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Konstitution und Kriegstuberkulose

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Zusammenfassung

Der Krieg, der als biologisches Experiment im größten Maßstabe es uns ermöglicht hat, auf mancherlei Gebieten der Pathologie neue Erfahrungen zu sammeln, hat auch unsere Kenntnisse von der Entstehung und dem Verlauf der Tuberkulose in mancher Richtung bestätigt, ergänzt und erweitert. Die Kriegstuberkulose ist Gegenstand einer Reihe sowohl klinischer (Leschke, Moritz, H.Schlesinger, v. Hayek, Jacob, Zadeku.a.) als auch pathologisch-anatomischer (Mönckeberg, Oberndorffer, Rössle, C. Hart) Mitteilungen gewesen. Unsere Erfahrungen über die Tuberkulose der Kriegsteilnehmer, die wir im Bereiche der Kostocker Fürsorgestelle für Lungenkranke sammeln konnten, sind in der Dissertation von J. Finsterwalder niedergelegt, der ein Teil des mir vorliegenden Materials zugrunde liegt. Sie decken sich im wesentlichen mit den Ergebnissen der Mehrzahl der oben genannten klinischen Autoren und lassen sich in folgenden Sätzen ausdrücken:

  1. 1.

    Die Kriegstuberkulose ist gekennzeichnet durch eine ungewöhnlich große Zahl rasch fortschreitender, prognostisch sehr ungünstiger Fälle, die zum Teil schon nach kurzer Zeit tödlich enden.

  2. 2.

    Die bösartige, rasch verlaufende Form der Lungenphthise findet sich auffallend häufig bei körperlich kräftigen Feldzugsteilnehmern, die bis zum Ausbruch der Tuberkulose völlig gesund und familiär nicht mit Tuberkulose belastet waren. Umgekehrt zeigt bei bereits früher an Tuberkulose Erkrankten und bei familiär oder konstitutionell Belasteten der Verlauf der im Felde aufgetretenen Tuberkulose häufig überraschend milde und prognostisch günstigere Formen.

Ich gebrauche die allgemein übliche Bezeichnung „Kriegstuberkulose“ der Kürze halber, bemerke aber, daß es sinngemäßer und sprachlich richtiger wäre, von einer „Kriegsteilnehmertuberkulose“ zu sprechen.

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  1. Ich gebrauche die allgemein übliche Bezeichnung „Kriegstuberkulose“ der Kürze halber, bemerke aber, daß es sinngemäßer und sprachlich richtiger wäre, von einer „Kriegsteilnehmertuberkulose“ zu sprechen.

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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.

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Deusch, G. (1920). Konstitution und Kriegstuberkulose. In: Festschrift zum 70. Geburtstage. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-25787-6_11

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