Zusammenfassung
An Therapieversuchen beim Plasmocytom hat es bislang nicht gefehlt. Bei der rein symptomatischen Therapie wird versucht, die Anämie, Leukopenie, Proteinurie sowie die Skeletveränderungen anzugehen, sei es durch Bluttransfusionen, Eiweißzulagen, Eisentherapie, Gaben von Folsäure, B12, Leberextrakten sowie Vitamin D2- und D3-Gaben in Verbindung mit der üblichen Calcium-Therapie. Darüber hinaus ist der Versuch unternommen worden, die Plasmocytom-Therapie auf eine rationellere Basis zu stellen. Erstmalig geschah dies durch die von Snapper seit 1946 inaugurierte Therapie mit Stilbamidin sowie mit Pentamidin-Hydrochlorid. Diese Therapie leitet sich von der Beobachtung ab, daß die genannten Mittel auch bei einem anderen mit Hyperglobulinämie einhergehenden Krankheitsbild, der Kala-Azar, erfolgreich waren, indem sie den hierbei ebenfalls pathologisch erhöhten Globulin-Spiegel senkten. Allerdings tritt dieser Effekt beim Plasmocytom nur verhältnismäßig selten auf, worauf u a Heilmeyer, Wenzel und wir selbst hingewiesen haben. Es lag daher nahe, neben dieser Diamidin-Therapie, deren Erfolg im übrigen in einer spezifischen Affinität zum Ribonucleosestoffwechsel der Plasmazelle liegen soll, nach anderen therapeutischen Möglichkeiten zu suchen. Heilmeyer hat in Deutschland wohl als erster das von Haddow und Sexton auch für das Plasmocytom empfohlene Urethan erprobt, das ebenso wie das Stilbamidin auch zur Kombinations- bzw. Intervall-Therapie in Verbindung mit der Röntgenbestrahlung angewandt wird. Ein interessanter Versuch stellt in diesem Zusammenhang ferner die Applikation von Trimitan, einem Tri-(β-chloräthyl)aminohydrochlorid dar, wie es kürzlich durch Goll und Grümer bekanntgegeben wurde.
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Literatur
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Schennetten, F. (1956). Zur Frage der Dioxystilbendipropionat-Therapie des Plasmocytoms. In: Begemann, H. (eds) Fünfter Kongress der Europäischen Gesellschaft für Hämatologie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-25760-9_27
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