Gehirnrückenmarksentzündung (Bornasche Krankheit, Kopfkrankheit) der Pferde

Zusammenfassung

Die Gehirnrückenmarksentzündung (Bornasche Krankheit, Kopfkrankheit) der Pferde ist eine durch die Aufnahme eines Ansteckungsstoffes verursachte Erkrankung des Gehirns und Kückenmarks, die durch auffällige nervöse Störungen in Erscheinung tritt. Es muß angenommen warden, daß sich die Krankheit nicht unmittelbar von Tier auf Tier überträgt, sondern daß die Ansteckung durch Zwischenträger, ähnlich wie beim Milzbrand und bei der ansteckenden Blutarmut, erfolgt. Nach den vorliegenden Erfahrungen tritt die Krankheit namentlich in Ställen mit unzweckmäßigen Einrichtungen auf, die zu einer Verunreinigung des Futters und Getränks mit den Ausscheidungen (Kot und Urin) der erkrankten Tiere Veranlassung geben, zumal wenn die Ställe gleichzeitig eine schlechte Lüftung aufweisen. Dieser Zusammenhang der Verschleppungsmöglichkeit der Kopfkrankheit mit besonderen örtlichen Verhältnissen erklärt das häfige Auftreten der Krankheit in bestimmten Gehöften und Ställen. Da die Krankheit außerdem in bestimmten Gegenden alljährlich oder mit Pausen aufzutreten pflegt, muß angenommen werden, daß das Zustandekommen der Krankheit durch bestimmte Boden- oder Wasserverhältnisse begünstigt wird. Mit Vorliebe eriranken jüngere gut genährte Tiere, die in dunstigen, übermäßig warmen Rinderställen aufgestellt sind.