Zusammenfassung
„Ich fürchte, Du armes Herz, Deine Stimmung wird sich nach Deines Sohnes Georg Abreise noch verschlechtert haben,” schrieb Werner Siemens’ Gattin im Frühjahr 1857 an Georgs Mutter. „Werner schreibt mir, Du wärst seit der Zeit sehr traurig. Deinem Georg ist der Abschied auch schwer geworden, aber welch herrlich schöne Zeit steht ihm bevor — die schönste im Leben, an die er noch mit Vergnügen zurückdenken wird, wenn er längst alt und grau geworden ist. In diesem Gefühl herzlicher Mitfreude mit Deinem Jungen wird der beste Trost für Dich liegen, wenn Du allein und verlassen bist, und weißt Du, Marie, daß ich glaube, daß Du aus der Ferne viel vorteilhafter auf ihn einwirken kannst, als wenn er bei Euch in Berlin wäre? Die sich oft wiederholenden elterlichen Ermahnungen machten ihn unmutig und reizten ihn zum Gegenteil. Jeder Mensch ist vernünftiger, wenn er die ganze Verantwortung auf den eigenen Schultern fühlt. Freue Dich, daß Dir Gott einen so guten, talentvollen Jungen gegeben hat, und ermutige ihn recht oft zu offnen Mitteilungen.”
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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
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von Siemens, E. (1920). Jurist und Soldat. 1857 bis 1867. In: von Siemens, E. (eds) Georg von Siemens. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-25729-6_2
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