Zusammenfassung
Längst vor Beginn der Staudingerschen Arbeiten über makromolekulare Verbindungen war bekannt, daß Stärke und Cellulose Polymere der Glucose sind, da sie bei der Hydrolyse mit Säuren Glucose lieferten. Auch die Art der Verknüpfung der Glucoseeinheiten, β-1,4-glucosidisch bei Cellulose und α-1,4-glucosidisch bei Stärke, war genau bekannt. Ganz offen aber war die Frage, wie es zu erklären ist, daß Stärke und Cellulose so völlig andere physikalische Eigenschaften haben als die bekannten kristallisierten Oligomeren, die Di-, Tri-, Tetra- bis Dekasaccharide. Da osmotische Messungen gezeigt hatten, daß in Celluloselösungen Teilchen von der Größenordnung der Kolloide vorlagen, nahm man allgemein an, daß die typischen Eigenschaften der Cellulose wie Faserbildung und hohe Viscosität der Lösungen auf eine Nebenvalenzaggregation von Glucoseketten mit etwa 10 glucosidisch verbundenen Glucoseeinheiten zu kolloiden Teilchen vom Charakter der Seifenmicellen zurückzuführen seien. Die Länge der glucosidischen Hauptvalenzketten von 10 Glucoseresten glaubte man der durch Röntgenstrukturanalyse ermittelten Elementarzelleentnehmen zu müssen.
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© 1962 Springer-Verlag Berlin Heidelberg
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Vollmert, B. (1962). Die Eigenschaften des freien Makromoleküls. In: Grundriss der Makromolekularen Chemie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-25680-0_4
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