Zusammenfassung
Jede Fistelbehandlung verfolgt das Ziel, die Fistelsekretion zu hemmen und damit die Fistel allmählich zur Austrocknung und dauerhaften Verödung und Vernarbung zu bringen. Durch die Beobachtungen, die man bei der Bestrahlung eiternder Entzündungsprozesse machte, ermutigt, versuchte man immer wieder, Fisteln aller Art durch Röntgenstrahlen zu sanieren. Das Sistieren einer langdauernden Fisteleiterung bei einer Becken-osteomyelitis nach wiederholten röntgendiagnostischen Maßnahmen war ja gerade der eigentliche Anlaß für Heidenhain (1916) zur systematischen Entwicklung der Entzündungsbestrahlung. Wenn die Erfolge der Fistelbestrahlung im ganzen heute als unbefriedigend angesehen werden müssen, so hat das seinen Grund in der sehr unterschiedlichen Genese der Fisteln. Danach war von vornherein nur eine ätiologisch bestimmte Gruppe von Fisteln für eine Strahlenbehandlung mit einer ausreichenden Heilungschance geeignet Hinzu kam die in den letzten zwei Jahrzehnten immer mehr verbesserte Chemotherapie mit zunehmend größerem Indikationsbereich, die auch bei früher noch für die Strahlentherapie geeignet erscheinenden Fällen in sichererer, einfacherer und wohl auch schonenderer Weise zum Ziel führte. So kann man heute bei Durchsicht der Literatur, der einschlägigen Lehr- und Handbücher und Monographien feststellen, daß bei Besprechung der Fistelbehandlung die Strahlentherapie überhaupt nicht oder nur am Rande erwähnt ist, zumindest aber nur für einige wenige Fistelarten als Methode vorgeschlagen wird. Die Ablehnung der Fistelbestrahlung durch Chirurgen, Dermatologen und auch Radiologen resultiert aber nicht zuletzt aus einem oft von vornherein zur Erfolglosigkeit verurteilten Behandlungsversuch bei falscher Indikation.
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Reichel, W.S. (1970). Fistelbestrahlung. In: Zuppinger, A., Ruckensteiner, E. (eds) Spezielle Strahlentherapie Gutartiger Erkrankungen. Handbuch der Medizinischen Radiologie / Encyclopedia of Medical Radiology, vol 17. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-25621-3_10
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