Zusammenfassung
Im dritten bis fünften Kapitel ist für die Reflexe der Haltung, für die kompensatorischen Augenstellungen und für die Stellreflexe gezeigt worden, daß die Labyrinthe sich als Auslösungsstätte für Erregungen an diesen Funktionen beteiligen, daß aber daneben noch andere Receptoren mitwirken, welche ebenfalls Reflexe in allen drei genannten Gruppen entstehen lassen. Die Labyrinthe sind also niemals die ei n -zigen Ursprungsstätten dieser Reflexe. Auf diese Weise kommt es, daß nach doppelseitiger Labyrinthexstirpation keine der genannten Funktionen vollständig aufgehoben ist, und daß von den erhaltenen nichtlabyrinthären Sinnesorganen Erregungen ausgehen, welche den Labyrinthausf all verdecken und im Laufe der Zeit mehr oder weniger unschädlich machen können. So lang diese nichtlabyrinthären Reflexe nicht bekannt waren, war daher das Symptomenbild des doppelseitigen Labyrinthverlustes nicht vollständig zu begreifen, und vor allem ließen sich aus dem Verhalten labyrinthloser Tiere keine irgendwie sicheren Schlüsse auf die normale Tätigkeit des Vestibularapparates ziehen. Durch Fortnahme beider Labyrinthe erfährt man direkt nur, was die übrigen Receptoren in Verbindung mit dem Zentralnervensystem leisten und nicht die Labyrinthfunktion.
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Magnus, R. (1924). Folgen der doppelseitigen Labyrinthexstirpation. In: Körperstellung. Monographien aus dem Gesamtgebiete der Physiologie der Pflanzen und der Tiere. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-25478-3_7
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-662-25478-3_7
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Print ISBN: 978-3-662-23426-6
Online ISBN: 978-3-662-25478-3
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