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Zusammenfassung

Die hyperämisierende und sekretionssteigernde Wirkung der Diathermie tritt besonders beiden Erkrankungen derjenigen Organe hervor, die eine Sekretionsfunktion haben. E xperimentell habe ich an Gallen,Magen-, Speicheldrüsen — Fisteln unmittelbar nach der Diathermierung einsetzende Sekretionsvermehrung gesehen. Das gleiche beobachtet man bei der klinischen Applikation, und so haben wir ein wichtiges Indikationsgebiet in allen Fällen von daniederliegender Sekretion drüsiger Organe. Die Anregung der Sekretion kann eine vorübergehende und eine dauernde sein. Haben wir es mit vorgeschrittenen Stadien cirrhotischer Prozesse zu tun, bei denen das funktionierende Epithel durch die vermehrte Bindegewebswucherung erheblich eingeschränkt ist, so werden wir mit weniger deutlichen Resultaten zu rechnen haben als in Initialfällen. Besonders schnelle Besserungen sieht man mitunter bei Stauungslebern. So kam z. B. ein Potator maximus mit Herzdilatation, Lebercirrhose, Ascites zur Behandlung. Nach zweimaliger Diathermierung der Leber war der Ascites nicht mehr nachweisbar, die Diurese war enorm gestiegen und die Leber, die in der Mamillarlinie rechts den Rippenrand um mehr als Handbreite überragte, reichte am dritten Tage nur noch einen Querfinger herüber. Diese offenbare Besserung der abdominalen Zirkulation wirkte auf das Herz zurück, und die nunmehr einsetzende Herzbehandlung bewirkte ein schnelles Zurückgehen derDilatation. Daß die verbesserte Zirkulation in der Leber, insbesondere die schnelle Beseitigung der Stauung auf die Gallensekretion günstig einwirken muß, dürfte nicht zu bezweifeln sein. Das eigentümliche der diathermischen Sekretionsanregung beruht nun darauf, daß nicht nur die Wassersekretion, welche ja durch die arterielle Hyperämie genügend erklärt würde, erhöht wird, sondern daß auch die Sekretion der spezifischen Drüsenfunktion sich deutlich erhöht zeigt. Untersucht man beim Gallenfistelhund in regelmäßigen Intervallen das Sekret, so findet man es nach der Diathermierung auf das 2-3fache an Menge gesteigert. Diese Sekretionserhöhung kann in manchen Fällen nach kurz dauernder Diathermierung i Stunde, in anderen, besonders öfter wiederholten Fällen mehrere Stunden anhalten. Das entleerte Sekret zeigt trotz der vermehrten Menge prozentual meist unveränderten Aschengehalt. Das gleiche ist beim Urin nachweisbar. Ich habe bei schwer Herzkranken nach Diathermierung Steigerung der Diurese uni 1 2 Liter gegenüber der Norm gesehen, wobei das spezifische Gewicht in manchen Fällen unbedeutend sank, in anderen gleich blieb, in einigen sogar stieg.

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© 1913 Springer-Verlag Berlin Heidelberg

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Nagelschmidt, F. (1913). Erkrankungen anderer innerer Organe. In: Lehrbuch der Diathermie für Ärzte und Studierende. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-25442-4_8

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