Zusammenfassung
Bei der Besprechung der nervösen Leiden will ich gleich die pruriginösen Affektionen der Haut erwähnen. Der Prurigo Hebrae, d. h. diejenige schwere Affektion, welche, in den ersten Jahren der Kindheit beginnend, die von ihr befallenen Individuen häufig bis über die Pubertät hinaus, mitunter ihr ganzes Leben lang, aufs intensivste peinigt, ist in ihrer Ätiologie nicht aufgeklärt. Manche therapeutischen Methoden, z. B. Licht-, Röntgenbestrahlung, Salbenbehandlung, Pinselungen, Dampfapplikationen usw., helfen vorübergehend, versagen aber nach einigen Malen, so daß die Patienten schließlich jede neue Methode versuchen. Die diathermische Behandlung des intensiven Juckreizes. der zumeist am ganzen Körper besteht, hat sich mir in Form der Kondensatorapplikation in manchen Fällen vorzüglich bewährt. Es ist nicht selten, daß Patienten nach der ersten Sitzung angeben. daß sie seit Monaten zum erstenmal eine Nacht durchgeschlafen hätten. Mitunter erzielt man auf einige Wochen hinaus gute Resultate nach einigen Sitzungen. in anderen Fällen aber ist die Besserung kurz dauernd. Sie hält nur wenige Stunden an, und bald nach Aufhören der Behandlung kehren die Juckanfälle in alter Weise wieder. Nur die sekundären Erscheinungen des Ekzems pflegen sich längere Zeit zu bessern. Manche Patienten, denen die Methode hilft, lernen sie sehr bald selbst ausführen und behandeln sich selbst damit. Es ist also geraten, in jedem Falle einen Versuch hiermit zu machen. In einem Teile der Fälle wird man den Patienten wenigstens vorübergehend zu helfen in der Lage sein.
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Nagelschmidt, F. (1913). Haut-, Ohren-, Augenleiden; Kosmetik. In: Lehrbuch der Diathermie für Ärzte und Studierende. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-25442-4_12
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