Zusammenfassung
Ein Organismus ist immun oder unempfänglich gegen eine Infektionskrankheit, wenn trotz Vorhandenseins aller äußeren zum Zustandekommen der Infektion erforderlichen Bedingungen der in ihn eingedrungene Krankheitserreger dennoch seine pathogene Wirkung nicht zu entfalten vermag. Die Immunität kann vollständig oder unvollständig sein und entweder eine Eigentümlichkeit der Art oder des Individuums darstellen; die Immunität ist entweder eine natürliche oder erworbene. Der Ausdruck „angeborene Immunität“ ist zu vermeiden, weil er eine verschiedene Deutung zuläßt, indem es sich entweder um eine natürliche Eigentümlichkeit der Art oder eine Übertragung erworbener Immunität von der Mutter auf das Kind (ererbte Immunität) handeln kann. Die natürliche Immunität ist von der erworbenen vollständig verschieden; die nach Überstehen einer Infektionskrankheit im Körper vorgehenden Veränderungen, welche das betreffende Individuum einer nochmaligen Infektion demselben Erreger gegenüber unempfänglich machen, erfolgen keineswegs in dem Sinne, daß dadurch die Verhältnisse eines natürlich immunen Organismus hergestellt würden. Auch ist dies um so weniger möglich, als weder die erworbene noch die angeborene Immunität, wie wir sehen werden, einen biologisch einheitlichen Zustand des Körpers darstellen, sondern vielmehr in ihren Ursachen sehr mannigfaltiger Natur sein können. Sowohl die natürliche wie die erworbene Immunität können sich nicht nur gegen belebte Infektionserreger, sondern auch gegen ihre freien Gifte und ebenso auch gegen gewisse von höheren Pflanzen und Tieren produzierte Gifte eiweißartiger Konstitution richten.
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Gundel, M., Schürmann, W. (1939). Immunität. In: Lehrbuch der Mikrobiologie und Immunbiologie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-25434-9_5
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