Zusammenfassung
In der Physiologie des Zentralnervensystems vom Menschen spielt das Kleinhirn nur eine Nebenrolle; der eindringlichste Beweis dafür ist wohl der, daß gelegentlich das Kleinhirn durch einen Erkrankungsprozeß allmählich gänzlich konsumiert wurde, ohne daß die Einbuße sich durch besonders schwere oder auch nur auffallende Störungen bemerkbar gemacht hätte. Die relativ untergeordnete Rolle kann man einigermaßen schon aus der vergleichenden Anatomie der Wirbeltiergehirne ablesen; denn diese belehrt darüber (s. Abb. 118 S. 365), daß das Kleinhirn verhältnismäßig massig bei den Fischen und Vögeln entwickelt ist, dagegen bei Amphibien und Reptilien nur eine kümmerliche Ausbildung erfahren hat und bei den Säugetieren zwar an sich recht voluminös ist, immerhin gegenüber dem mächtigen Gebilde des Großhirns stark in den Hintergrund gedrängt ist. Diese anatomischen Verhältnisse scheinen nun auch mit den Ergebnissen des physiologischen Experiments, nach denen das Kleinhirn als ein Organ zur Erhaltung des Körpergleichgewichts aufzufassen ist, gut übereinzustimmen.
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Höber, R. (1920). Das Kleinhirn. In: Lehrbuch der Physiologie des Menschen. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-25425-7_25
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