Diskussion

Zusammenfassung

Eines der auffallendsten Merkmale des SCO der Maus ist die zerklüftete Gestalt der Zellkerne. — Mäßig gebuchtete Kerne sind in der Cytologie ein häufiger Befund. So finden sich gewellte Kernmembranen fast stets in Zellen mit intensiven Syntheseprozessen (Gresson und Threadgold, 1962; Moses, 1964; Wessing, 1965; u.a.). Zu diesen gehören neben Oocyten, Tumorzellen und vielen anderen auch Zellen mit aktiver Sekretionstätigkeit wie z.B. neurosekretorische Zellen (Shimizu und Ishii, 1965) oder die gliosekretorischen Zellen des SCO. Stärker gebuchtete Zellkerne wurden im SCO verschiedener Species lichtmikroskopisch (Rana esculenta: Oksche, 1962; Ratte: Stanka, 1963; Meinel, 1967) und elektronenmikroskopisch (Ratte: Stanka et al., 1964; Pristella riddlei: Stanka, 1967; Meerschweinchen: Vigh et al., 1967; Papacharalampous et al., 1968) gefunden. Derartig ausgeprägte Formen der Kernbuchtung, die lichtmikroskopisch auch unter der Bezeichnung „nuclear inclusions“ oder „intranuclear rods“ beschrieben wurden, sind in anderen Objekten weniger häufig anzutreffen: „Nuclear inclusions“ kommen hauptsächlich in Tumorzellen vor oder in Zellen, die pathologischem Stress ausgesetzt sind (Serber, 1961; David, 1964; Fabre und Marescaux, 1968); elektronenmikroskopisch stellen sie sich als breite, tief in den Zellkern invaginierte Cytoplasmabereiche dar (Kleinfeld et al., 1956; Wessel, 1958; Oksche, 1962; Sterba, 1966), deren Verbindung mit dem perinucleären Cytoplasma auf dem einzelnen Schnitt oft nicht zu sehen ist.