Zusammenfassung
Die quantitative Bestimmung des Blutfarbstoffes spielt bei jeder Blutuntersuchung eine besonders wichtige Rolle. Ihre Bedeutung liegt darin begründet, daß die Hb-Bestimmung Aufschluß über die Hauptfunktion des Blutes, die Versorgung des Körpers mit Sauerstoff, geben soll. Hiernach müßte eigentlich jede Hb-Bestimmung sich die Lösung der Frage zur Aufgabe stellen, in welchem Grade der Blutfarbstoff im einzelnen Fall die Sauerstoffversorgung zu erfüllen vermag; eine Hb-Bestimmung wäre danach gleichbedeutend mit einer Untersuchung über das Bindungsvermögen des Blutes für Sauerstoff. In der Tat sind verschiedene Hb-Bestimmungsmethoden neueren Datums bestrebt, diese Frage direkt zu beantworten. Hierzu gehören in erster Linie die gasometrischen Methoden.
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Es seien hier die Schlußsätze der Bohr sehen Arbeit zitiert (Skand. Archiv f. Physiol. Bd. 3): Es gibt verschiedene Hämoglobine, die unter gleichen äußeren Verhältnissen eine verschiedene Menge Sauerstoff absorbieren, im übrigen aber hinsichtlich des chemischen Charakters einander nahe stehen .. Es ist anzunehmen, daß das gewöhnliche Hämoglobin eine Mischung von Hämoglobinen mit verschiedener Sauerstoffabsorbtion ist.
Von anderer Seite (Bornstein u. Franz Müller) wird allerdings wiederum die Ansicht Bohrs verteidigt.
Das Pikrokarmin wurde zum ersten Male von Rajewski zur kolorimetrischen Bestimmung des Hämoglobins benutzt.
Hersteller des Hämometers: C. Reichert, Wien, Bennogasse 24–26. Dem Apparat wird eine Gebrauchsanweisung von Veillon beigegeben.
Bezüglich der Fehlerquellen des alten Fleisch Ischen Hämometers vgl. auch die Arbeit von Mayer (Deutsches Arch. f. klin. Med. Bd. 57).
Bei dem alten Fleisch Ischen Hämometer, das ohne Melangeur angewendet wurde, fehlte die Möglichkeit, mit verschiedenen Verdünnungen zu arbeiten.
Vgl. auch die Arbeit von Jaquet.
Vgl. Literatur Albrecht.
Vgl. Hüf ner, Archiv f. Anat. u. Physiol.zzz (phys. Abt.) 1894.
Die Hb-Bestimmung, der die Färbekraft des Hämatins zugrunde liegt, macht die stillschweigende Voraussetzung, daß der Hämatingehalt des Hämoglobinmoleküls eine konstante Größe ist und demnach dem Sauerstoffbindungsvermögen, dem Eisengehalt usw. des Hämoglobins stets parallel geht. Von einzelnen Autoren (Inagaki, Saito, Oerum) wird dieser Parallelismus indessen bestritten.
Statt der gewöhnlichen Sahli schen Pipette kann man besondere Präzisionspipetten, die nach dem Prinzip der Zählpipetten von Hirschfeld (S. 74) bzw. Port-mann (S. 75) konstruiert sind, verwenden.
Sahli legt besonderen Wert darauf, daß sein Hämometer von dem alleinigen Hersteller des Originalapparates, Optiker Büchi in Bern bezogen wird bzw. daß man bei der Anschaffung des Apparates darauf achtet, daß es sich wirklich um ein Sahlisches Originalhämometer handelt und nicht um ein Falsifikat, wie solche mit minderwertiger Standardlösung, falschkalibrierter Eprouvette usw. vielfach im Handel sind.
Es werden von der Firma Hellige & Co. auch leere Keile mit eingeschliffenem Glasstopfen zum Selbsteichen geliefert.
Die beiden Tafeln wurden aus dem Haridb. d. physiol. Methodik von Tigerstedt Bd. II, Abschnitt über Bestimmung des Hämoglobins von Bürker entnommen.
Butterfield fand für Oxyhämoglobin aus Menschenblut als Mittelwert des Absorptionsverhältnisses 1,89 • 10–3 (Extinktionskoeffizient bei 564,6 μμ —556,1 μμ) bezw. 1,18 • 10–3 bei 542 μμ —533,5 μμ). Vgl. auch die Arbeit von Letsche.
Im Zusammenhang hiermit ist zu erwähnen, daß Plesch den Vorschlag machte, die Lichtempfindlichkeit des Selens zur Hb-Bestimmung zu verwerten. Bisher hat die Anregung eine praktische Verwertung nicht gefunden.
Es sei hier insbesondere auf die Arbeit von Fowe1 hingewiesen, der nachwies, daß der gesamte Fe-Gehalt des Blutes stets größer ist als es dem Hämoglobingehalt entspricht.
Nach den Angaben Neumanns ist die für die Fe-Analyse zu veraschende Substanzmenge so zu bemessen, daß sie 2–3 mg Eisen enthält, was 5–10 g Blut entspricht. Ist sehr wenig Eisen vorhanden, so empfiehlt er, genau abgemessene 10 ccm Eisen chloridlösung (20 ccm Freseniussche Eisenchloridlösung mit 2ccm konz. HCl versetzt und auf 1 1aufgefüllt) = 2mg Fe vor dem Zusetzen des Zinkreagens hinzuzufügen. Bei der Titration des Fe wird natürlich die zugesetzte Eisenchloridlösung in Abrechnung gebracht.
Die Pacinische Lösung selbst erwies sich in den Untersuchungen Hayems (Arch. de phys. et path. 5) als wenig geeignet, da sie eine Agglutination der Erythrozyten herbeiführt.
In der Abb. 31b, die die Kammer im Profil zeigt, ist aus didaktischen Gründen die Höhendifferenz zwischen Zählplatte und äußerer Platte, durch die die Kammer entsteht, absichtlich übertrieben dargestellt. Das Deckglas hat im allgemeinen eine Dicke von 0,4 mm.
Pappenheim wendet physiol. NaCl-Lösung an, der er zur Färbung der Leukozytenkerne etwas Methylviolett oder Neutralrot zusetzt.
Näheres über die Einwände von Roerdansz gegenüber den früheren Zählnmetten sowie die Erwiderung von Bürker findet sieh in Folia hämat. Bd. XVIII (Archiv) Heft sowie Pflugers Archiv Bd. 149, S. 532.
Auch v. Koranyi beobachtete bei Anwendung der Thomaschen Kammer auffallend hohe Erythrozytenwerte, die eine Polyzythämie vortäuschten.
Aq. dest. 160,0, Glyzerin 30,0, Natr. sulfuric. 8,0, Methylviolett 5 B 0,025.
Methoden, mittels der die Blutkörperchenzahl an Trockenpräparaten bestimmt wird, wurden auch von Eichhorn und Laporte sowie von Geissierangegeben.
Eine der Voraussetzungen für den praktischen Wert der Leukozyt er Zählung ist die „Homogenität” des Blutes hinsichtlich der weißen Blutkörperchen. Die Lehre Kjer-Peter-se ns von der Inhomogenität des Blutes wurde hinsichtlich der Leukozyten von A. v. Bo nsdorff widerlegt.
Die Beschreibung der Kammer findet sich in der Arbeit Staeublis im Deutsch. Arch. f. klin. Med. Bd. 85.
Da die Weickersche Methode zurzeit das einzig wirklich exakte Verfahren zur Blutmengenbestimmung darstellt, so wird es bei Erprobung neuer Methoden im Tierexperiment vorläufig auch in Zukunft als die souveräne Kontrollmethode dienen müssen. Aus diesem Grunde sei hier die Methode für diejenigen, die mit ihr praktisch arbeiten wollen, wiedergegeben. Plesch, der das von verschiedenen Forschern vervollkommnete Verfahren weiter ausarbeitete, gibt folgende Beschreibung, die hier wörtlich wiedergegeben sei : Das Tier wird auf ein gereinigtes Operationsbrett aufgebunden und auf einer Seite die Carotis und Jugularis frei präpariert. In beide Gefäße werden Glaskanülen zentral und distal vom Herzen eingebunden, die distalen Kanülen werden vor der Hand abgeklemmt. Aus der Carotis fängt man zunächst in einem mit Ammonoxalatpulver beschickten Gefäß etwas Blut auf, mit dem die später gewonnenen Blutproben verglichen werden. In die Vene wird aus einem zirka 1/2 m über der Einflußstelle stehenden Gefäße eine 0,9 % NaCl-Lösung infundiert. Das Einfließen in die Vene und das Ausfließen aus der Carotis muß so reguliert sein, daß das Herz möglichst lange in Tätigkeit bleibt. Die abfließende Spülflüssigkeit wird in Glasgefäßen aufgefangen, in welchen ein die Gerinnung hemmendes Salz enthalten ist. Ist das Tier sehr geschwächt, so bindet man es los, wobei die Extremitäten passiv bewegt und der Bauch massiert wird. Bei Herzstillstand kann durch Herzmassage die Tätigkeit noch eine Zeit lang aufrecht erhalten werden. Hat das Herz zu schlagen aufgehört, so wird die Infusion mit einer Flüssigkeit fortgesetzt, welche 0,9 % NaCl und etwas Ammonoxalat enthält. Der Infusionsweg wird so geändert, daß die NaCl-Lösung von 1–11/2 m Höhe in die distal und zentral eingebundene Kanüle der Carotis gleichzeitig einströmt. Die Waschflüssigkeit wird durch die Vene jugularis und durch einen zirka 40 cm langen in das rechte Herz eingeführten Katheter gesammelt. Die Spülung wird so lange fortgesetzt, bis die Flüssigkeit farblos zurückfließt. Der so gewonnenen Flüssigkeit kann man etwas Soda zusetzen. Die durch Gaze filtrierte Flüssigkeit wird abgemessen und als Probe I untersucht. Bei der Ausspülung hat sich die Anwendung der künstlichen Atmung bewährt. P1esch bedient sich dabei des Maaß schen Apparates. Die schon farblos zurückfließende Spülflüssigkeit wird nach dem Einleiten der künstlichen Atmung wieder blutig, es ist durch dieses Hilfsmittel noch ein beträchtlicher Teil auszuspülen, der sonst nur durch Auslaugen zu gewinnen ist. Ist die Ausspülung beendigt, so wird das Fell des Tieres abgezogen. Es ist dabei darauf zu achten, daß die Hautgefäße nicht mit abpräpariert werden. Dann wird die Haut in Wasser ausgelaugt. Die Muskeln werden von den Knochen abgetrennt und mit den Organen zusammen zerschnitten und fein gewiegt. Die Galle, der Harnblaseninhalt, die Augen, der Darmkot, das Hirn und Rückenmark müssen fortgeworfen werden, da sie die kolorimetrische Bestimmung erschweren bezw. fälschen können. Die zerstückelte Masse kommt in einen Kübel Wasser und wird bei zeitweiligem Umrühren 24 Stunden stehen gelassen. Es ist zu empfehlen, dem Wasser ein desinfizierendes Mittel zuzusetzen, das aber das Hämaglobin nicht schädigen darf, z. B. das Toluol. Am andern Tage wird das Wasser abfiltriert und die Masse erst mit der Hand ausgepreßt, dann mit Quarzsand verrieben und unter Druck von 300 Atmosphären mit der Buchner-schen Presse ausgepreßt. Die bei dieser Etappe des Verfahrens gewonnene Flüssigkeit wird wiederum genau abgemessen und wird als Portion II untersucht. Das von Muskeln, Gehirn, Rückenmark und Augen befreite Knochenskelett wird zerkleinert, in einem Mörser zerstampft und in Wasser stehen gelassen. Nach 24 Stunden wird das Wasser abgegossen, die zurückgebliebene Masse ebenfalls mit Quarzsand verrieben und mit der Buchnerschen Presse ausgepreßt. Die so gewonnene Flüssigkeit wird als Portion III untersucht. Für die kolorimetrische Bestimmung ist es unbedingt notwendig, daß die Flüssigkeit klar ist. Schon geringe Trübungen können große Fehler geben und dies um so mehr, weil der Fehler, der bei der Bestimmung einer kleinen Probe entsteht, multipliziert wird. Das Klären der Flüssigkeit ist das schwierigste bei dem ganzen Verfahren. Die Portion I wird meist einer besonderen Klärung nicht bedürfen, um so mehr die Portion II und III infolge der Beimischung von Fett, Marksubstanz, Bakterien usw. Hans Meyer empfiehlt zur Klärung der Flüssigkeit Bariumchlorid und Natriumsulfat hinzuzusetzen und zu zentrifugieren. Plesch konnte damit keine klare Flüssigkeit gewinnen und empfiehlt statt dem Vergleichsblut wie der Spülflüssigkeit etwas Ammoniak hinzuzusetzen und zu filtrieren. Die durch den Ammoniakzusatz erzeugte Farbänderung ist nach P. in der Standardlösung und Vergleichsflüssigkeit gleich resp. dem Blutgehalt proportional. Den Hb-Gehalt der Lösungen stellt P. mit seinem Chromo-photometer (s. Seite 128) fest.
Aus diesem Grunde erscheint die von L. Nelson (Arch. f. exp. Path. u. Ther. Bd. 60) vorgeschlagene und an Kaninchen angewandte Methode, bei der als Infusionsflüssigkeit Blutserum verwendet wird, entschieden zweckmäßig.
Handb. d. bioch. Arbeitsmeth., hersg. v. Abderhalden, Bd. 3, S. 752.
Die Karminlösung wird folgendermaßen hergestellt: Man verreibt 1g Karmin in einer Reibschale mit einigen Tropfen Ammoniak und löst es dann in 100 ccm Glyzerin. Damit erhält man eine haltbare Stammlösung, von der zum Gebrauch eine 1 proz. wässerige Lösung hergestellt wird, die nicht haltbar ist. 6 ccm dieser Lösung sollen zu 5 ccm einer 1 proz. Lösung von Ochsenblut hinzugefügt genau die gleiche Farbe geben wie die völlig mit CO gesättigte 1 proz. Blutlösung.
Plesch hat außerdem eine absorptiometrische Methode zur Bestimmung des Kohlen-oxydgehaltes des Blutes angegeben. Sie ist beschrieben in den „Hämodynamischen Studien” von Plesch.
Firma Bleckmann & Burger, Berlin N., Auguststraße 3a.
Entnommen der Arbeit von Zuntz und Plesch.
Die für die Behringsche Blutmengenbestimmung erforderlichen Utensilien usw. werden von der Firma O. Kobe-Marburg a. L. zu diesem Zweck geliefert.
Der Apparat wird hergestellt von der Firma E. E. Büchi, Bern, Spitalgasse 34. 2) Heß hat außerdem einen Laboratoriumsapparat konstruiert, der zum Konstanterhalten der Temperatur mit einem Wassermantel verschen ist.
In jüngster Zeit hat Heß für Serumuntersuchungen ein besonderes Viskosimeter konstruiert, das eine genauere Ablesung der 2. Dezimale erlaubt (Firma Büchi, Bern).
Zugleich ermöglicht der Wasserzusatz das Studium des Einflusses wasserlöslicher Stoffe auf die Blutgerinnung.
Um geringste Spuren gelösten Hämoglobins bei diesen und den folgenden Methoden nachzuweisen, kann man sich des Spektroskops bedienen.
Dieser sehr berechtigte Wunsch nach Einheitlichkeit der Methodik der Resistenzbestimmungen sollte sich vor allem auch auf die Zeitdauer des einzelnen yersuchs beziehen. In dieser Hinsicht verfahren die einzelnen Untersucher ganz verschieden.
Roth bringt in je 1 Reagenzglas 0,01, 0,02, 0,03 bis 2,0 mgr. Saponin + physiol. NaCl-Lösung ad 6 cc und dazu je 0,1 cc Blut bezw. 0,1 der 100% der Blutkörperchenaufschwemmung, läßt 24 Stunden bei Zimmertemperatur stehen und zentrifugiert.
Hergestellt vom Optiker Büchi, Bern.
Die exakte chemische Methode zur Bestimmung der Menge des Plasmas und der Blutkörperchen, die von Hoppe — Seyler (Handbuch d. physiol.u. patholog. chem. Analyse) angegeben wurde, ist für klinische Untersuchungen zu kompliziert und zeitraubend.
Zusammenfassende Darstellung von E. Reiß und Literatur in Ergebnisse der inneren Med. u. Kinderheilk. Bd. 10, 1913.
Die Tabelle ist der mehrfach erwähnten Arbeit von E. Reiss (Ergebn. d. inn. Med. Bd. X) entnommen.
Die vorstehenden Spektrophotogramme (Abb. 121 bis 128) sind der Arbeit von Rost, Franz und Heise über Photographie der Blutspektren (Arbeiten a. d. Kaiserl. Gesundheitsamt Bd. XXXII, Verlag Springer) entnommen.
Von den Abkömmlingen des Hämoglobin, die sehr ähnliche zweistreifige Spektren liefern, sind zu nennen: Oxyhämoglobin, Kohlenoxydhämoglobin, Stickoxydhämoglobin, alkalisches Methämoglobin, Kohlenoxydhämochromogen und Zyanhämochromogen ; diejenigen mit einem Streifen: reduziertes Hämoglobin, Zyanhämoglobin und Zyanhämatin; mit 4 Streifen: neutrales und schwachsaures Methämoglobin, saures Hämatin in alkoholischer und ätherischer Lösung und alkalisches Hämatoporphyrin (Bürker).
Von großer praktischer Bedeutung ist ferner die Tatsache, daß während manche Hb-Derivate bei einer bestimmten starken Verdünnung kein charakteristisches Spektrum mehr liefern, andere aus ihnen dargestellte Verbindungen bei der gleichen Konzentration noch leicht erkennbare spektrale Eigenschaften zeigen. Vor allem gilt dies für das Hämo-chromogen, das noch mit Sicherheit spektralanalytisch in Verdünnungen nachweisbar ist, bei denen der schwache Streifen des alkalischen Hämatins längst verschwunden ist.
Man löst etwa 1g Ferrosulfat und 15,0 Weinsäure in 15 ccm Aqua dest. und macht mit Ammoniak die Lösung alkalisch, sie ist dunkelgrün gefärbt. Man muß sie stets frisch bereiten. Als Reagens dienen 5 Tropfen der Lösung in 10 ccm Aqua dest.
Wie Bürker (Kongreß f. inn. Med. 1912) mitteilte, ist es Stoll gelungen, durch Anwendung des an violetten und ultravioletten Strahlen reichen Eisenlichtes (Bogenlampe mit Eisenstäben statt Kohlenstäben) mit Hilfe des Vergleichsspektroskops von Bürker Hämoglobin noch in einer Verdünnung von 1 : 60 000 nachzuweisen.
Firma Zeiss (Jena), Schmidt & Haensch (Berlin SO, Prinzessinnenstraße), A. Krüss (Hamburg, Adolphsbrücke 7).
Die bei besonders genauen Untersuchungen angewendete sog. Präzisionskryo-s ko pie, die eine kompliziertere Apparatur und eine größere Flüssigkeitsmenge erfordert, kommt für die hier zu besprechenden Bestimmungen im allgemeinen nicht in Betracht. Vgl. darüber Hamburger: Osmot. Druck und Ionenlehre und v. Koranyi — Richter: Physikalische Chemie u. Medizin.
Anwendung von schneeförmiger Kohlensäure (Schlagintweit) oder Äther (Roethlisberger) ist für die Blutkryoskopie wegen der evtl. zu starken Unterkühlung nicht zu empfehlen.
Vgl. hierzu die Arbeiten von Friedenthal im Zentralbl. f. Physiol. Bd. XIII und XIV.
Man kann das Blut direkt in das Gefrierrohr einfließen lassen und es mit dem Rührer defibrinieren. Geronnenes Blut nach Zerkleinerung zur Gefrierbestimmung zu benutzen ist bedenklich, da Ungleichheiten der Temperatur in den einzelnen Teilen der Gerinnselmasse kaum zu vermeiden sind.
Es ist natürlich nicht angängig, wenn eine zu geringe Serum- bzw. Blutmenge zur Kryoskopie zur Verfügung steht, dieselbe mit einem bestimmten Quantum destillierten Wassers zu verdünnen und etwa unter Berücksichtigung der Verdünnung den wirklichen Wert von δ berechnen zu wollen, da mit zunehmender Verdünnung die Dissoziation der im Serum enthaltenen Elektrolyte wächst, wodurch, wie in der Einleitung (S. 228) gezeigt wurde, der osmotische Druck in unberechenbarer Weise zunimmt.
Die Werte des Quotienten (Math) liest man in der Tabelle von Obach ab. Siehe dieselbe am Schluß dieses Abschnittes Seite 245.
Zitiert nach Hamburger 1. c.
Beim Gebrauch der Tabelle sucht man die Hunderter von a in der oberen Horizontalreihe, die Zehner und Einer in der ersten Vertikalreihe. Den entsprechenden Quotienten, den man sucht, findet man an der Kreuzung beider Reihen. Ist z. B. a = 611, so ist der Quotient (math) an der Kreuzung der mit 600 bezeichneten Vertikalkolumne und mit
bezeichneten Horizontalreihe zu suchen, d. h. er ist 1,571.
Vgl. die Bemerkungen über die Bestimmung der Reaktion an entgastem Blut S. 273.
Z. B. eine einfach normale HCl-Lösung.
Ist die Platinelektrode durch falsche Schaltung einer anodischen Polarisation unterworfen worden, so ist sie zunächst nicht zu verwenden und muß erst etwas längere Zeit kathodisch polarisiert werden, bis sie wieder brauchbar wird.
Hat sich dennoch Schaum gebildet, so braucht man nicht deshalb die Elektrode neu zu füllen, weil Fehler durch denselben nicht entstehen.
In derartigen Fällen kann man durch Isolieren des Elektrometers durch einen Paraffinblock, auf den man es stellt, versuchen, die vagabundierenden Ströme auszuschalten. Man kann auch in anderer Weise diesem Übelstand begegnen, indem man den ganzen Apparat auf 2 Tischen aufstellt, die von gleicher Höhe sind und zwischen deren Platten ein geringer Zwischenraum gelassen ist. Stellt man auf dem einen Tisch den Akkumulator mit dem Rheostaten, sowie den Elektrometertaster, auf dem andern das Elektrometer und den ganzen Nebenstromkreis auf, so ist damit gleichzeitig der Vorteil gewonnen, daß das Elektrometer gegen die kleinen Erschütterungen geschützt ist, die evtl. beim Niederdrücken des Tasters entstehen.
Die erforderlichen Chemikalien liefert Kahlbaum-Berlin und F. Köhler-Leipzig.
Bei Kontrolluntersuchungen mit mehreren Kalomelelektroden dürfen die Resultate gegenüber der Standardazetatlösung nicht mehr als um 1 Millivolt differieren.
Schultz arbeitete mit folgenden Lösungen: HCl 1,257 normal, CH3COONa 1,0 normal, Ba(OH)2 0,395 normal, NH4C1 1,0 normal.
Bezüglich der Petterson-Haidaneschen Methode vgl. Abderhalden, Handb. d. biochem. Arbeitsmeth. Bd. III, 1, S. 587.
Zu beziehen durch die Vereinigten Fabriken für Laboratoriumsbedarf, Berlin N.
Der absolute Wert der Höhe der obersten Kalibrierzone ist die Höhe, die die Zone haben würde, um das gesamte, auch in den Kapillaren enthaltene Volumen bei gleichem Grundkreise zu fassen; in den folgenden Zonen ist es die Höhe, die das Rohr haben müßte, wenn sein Querschnitt überall genau gleich dem Grundkreise der betreffenden Zone wäre.
Da der Kaliberwert der Blutkugel 2 einschließlich der Kapillare C für eine mittlere Temperatur von etwa 15° bestimmt ist, nicht dagegen für Körpertemperatur, so ist bei Anwendung von körperwarmem Blut eine entsprechende Korrektur vorzunehmen. Die mit Millimeterteilung verschene Kapillare C wird vorher mit Quecksilber pro Zentimeter auskalibriert. Alsdann wird die Kugel 2 samt der Kapillare mit körperwarmem Blut gefüllt, das ganze in 38° warmes Wasser gesetzt und nun während des Sinkens der Wassertemperatur die Kontraktion der Blutsäule in G verfolgt. An der Hand der Kaliberwerte läßt sich eine den verschiedenen Temperaturgraden entsprechende Kurve anlegen.
Jedoch ist die Dunkelfärbung des Blutes, wenn sie in geringem Maß vorhanden ist, nicht ohne weiteres als ein Beweis für die Sauerstoffzehrung anzuschen; sie kann auch eine Folge der Volumenänderung der Erythrozyten infolge Kohlensäurewirkung sein (Loeber).
Bei der Untersuchung der O2-Zehrung der Erythrozyten kommt diejenige der Blutplättchen als etwaige Fehlerquelle nicht in Betracht, da die Plättchen durch das Defi-brinieren beseitigt werden.
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v. Domarus, A. (1921). Physikalischchemische Blutuntersuchung. In: Methodik der Blutuntersuchung. Enzyklopaedie der Klinischen Medizin, vol 6. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-25319-9_2
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