Zusammenfassung
Langsam-kontinuierliche Injektion einer 5%igen Cardiazollösung, 1 ccm pro 30 Sekunden, intermittierende Lichtreize, bei Erscheinen pathologischer Potentiale oder nach maximal 10 ccm wird Narconumal 0,5 bis 2 ccm in gleichem Tempo injiziert. Die Methode besitzt das größte Wirkungsspektrum, da sowohl die Cardiazol-sensiblen wie auch die Barbitur-enthemmten Fälle standardmäßig aktiviert werden. In 1,66% kommt es zu generalisierten tonisch-klonischen Krisen; dies tritt indessen nur bei Epileptikern und — soweit die Technik streng befolgt wird — nie bei Normalen auf. In 2,9% werden Minor-Anfälle beobachtet, was diagnostisch wertvolle Hinweise liefert. Anfallauslösende Dosis im Durchschnitt 3,2 mg/kg bei essentieller Epilepsie, 5,4 mg/kg bei fokaler Epilepsie. Rund die Hälfte der Epileptiker weisen normale Ruhekurven auf und wären ohne Aktivierungsverfahren nicht zu diagnostizieren. Cardiazolschwelle für die Aktivierung fokaler Anomalien = 3,6 mg/kg. Nur die Hälfte weist eine „höhere“ Reizschwelle auf. Mit 7 mg/kg werden praktisch alle Fokalepileptiker erkennbar. Die Cardiazoldosis zum Auslösen der „spezifischen“ Anomalien beträgt bei essentieller Epilepsie durchschnittlich 3 mg/kg. Inveterierte Formen, therapiestabilisierte Fälle oder nur sporadisch zu Anfällen neigende Epileptiker können sich durch hohe Reizschwellen auszeichnen.
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Bärtschi-Rochaix, W. (1955). Die kombinierte Cardiazol-Barbitur-Aktivierung des EEG („Triplex-Methode“) in der neurologischen Diagnostik. In: Röntgendiagnostische Probleme bei intrakraniellen Geschwülsten. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-25077-8_63
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