Zusammenfassung
Jeder, der sich mit Hirnstromableitungen befaßt, muß damit rechnen, daß bei der Registrierung von der Schädeloberfläche die vom Cortex stammenden EEG-Potentiale alle einer erheblichen physikalischen Streuung unterliegen, die eine Unsicherheit der Lokalisation bedingt. Daß die Amplitudengrößen hier um ein Vielfaches kleiner sind als bei der direkten kortikalen Ableitung, ist ebenfalls verständlich, obwohl man sich meistens nicht darüber klar ist. Darüber hinaus zeigt jedoch die Oberflächenableitung auch wesentlich gleichförmigere Wellenverläufe, weil viele Feinheiten der raschen Cortexpotentiale durch die quasi „Filterung“ des Teguments verloren gehen. Für die Neurochirurgen ist es heute erforderlich, Krampfherde sehr viel genauer zu lokalisieren (Fokusexstirpation), als es mit dem üblichen EEG von der Kopfhaut möglich ist. In vielen Fällen ist es notwendig, die Projektionsgebiete subkortikal gesteuerter Epilepsien auf dem Cortex zu kennen. Da man die kortikographische Registrierung nur in Ausnahmefällen anwenden kann, soll im folgenden untersucht werden, inwieweit die allein aus oberflächlichen Medien gewonnenen quantitativen und qualitativen Auswertungen dein tatsächlichen Hirnstrombild entsprechen.
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Umbach, W., Bauer, E. (1955). Vergleich der Hirnstrompotentiale aus verschiedenen Ableitmedien. In: Röntgendiagnostische Probleme bei intrakraniellen Geschwülsten. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-25077-8_48
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