Zusammenfassung
Nach der üblichen Auffassung der Verteilungsphänomene sind Profit und Arbeitslohn nichts anderes als bestimmte Arten von Preisen. Hier ist versucht worden, die Eigenartigkeit der Verteilungsphänomene darzulegen, und den Nachweis zu liefern, daß es nicht möglich ist, sie mit den Preiserscheinungen gleichzustellen. Es ist leicht, die Bedeutung dieser neuen Betrachtungsweise des Verteilungsproblems vom Standpunkte der Sozialpolitik zu erkennen. Ist nämlich der Arbeitslohn durch Preisgesetze bestimmt, so ist es höchst verkehrt, auf dessen Höhe durch die sozialpolitische Gesetzgebung einwirken zu wollen. Denn was kann der Staat in bezug auf das Angebot der Arbeitskräfte und Nachfrage nach ihnen leisten? Er kann durch Gesetze weder die Arbeiterzahl verringern, noch die Nachfrage nach Arbeitshänden steigern. Und trotzdem beginnt der moderne Staat, sich den hohen und schwierigen Zweck als Aufgabe zu stellen, dem Fallen des Arbeitslohnes unter ein bestimmtes Niveau durch spezielle Gesetze vorzubeugen.
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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
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Tugan-Baranowsky, M. (1913). Schlußbetrachtungen. In: Soziale Theorie der Verteilung. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-25041-9_7
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