Zusammenfassung
Wir sind uns darüber im klaren, daß die eigenen Arbeiten aus dem Gesamtgebiet der Sozialpsychiatrie einerseits nur einen sehr kleinen Ausschnitt herausgreifen, anderseits methodisch in vieler Hinsicht angreifbar sind. Vor allem fehlt ihnen, wie übrigens den meisten österreichischen Arbeiten, oft eine entsprechende statistische Unterbauung. Zum Teil entspricht dies der Tatsache, daß diese Untersuchungen ein Nebenprodukt einer breiten praktischen Arbeit sind und nicht aus der Ruhe und Distanz eines Forschungsinstitutes kommen; zum Teil kommt dies auch bewußt aus einer Einstellung, die manche vorwiegend statistische Arbeit als zu lebensfremd empfindet2.
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Literatur
R. A. STEWART: The Institute of Social Psychiatry. J. soc. Psych., 1I/3, 214–220, 1956. Die Arbeit J. BIERERS kann hier ebenfalls nicht genug unterstrichen werden. Sein Institut wirkt neben der Funktion als Psychotherapieambulanz als Tagesheilstätte mit Beschäftigungsmöglichkeit, Patientenklubs usw.
Als Beispiel solcher statistischer Untersuchungen, die beim Praktiker manches Unbehagen auslösen, seien die zahlreichen Arbeiten J. y. EYSENCKS erwähnt. S. u. a. The Structure of Human Personality. London, 1953.
Als Beispiel vorbildlicher statistischer Arbeit sei die Monographie Nr. 7 de L’Institut National d’Hygiène, Etudes des sociopsychiatrie, Paris, 1955, zitiert.
Verfasser hatte 1950 durch ein Stipendium der Schweizer Europahilfe durch drei Monate Gelegenheit, die Schweizer praktische Arbeit genau kennenzulernen.
J. PETER FRANCE: System einer vollständigen medizinischen Polizey. Wien, 1779–1788.
E. y. FEUCHTERSLEBEN: Zur Diätetik der Seele. Wien, 1838.
Einzelzitate aus dem Gesamtwerk S. FREUDS wurden vermieden, da wir hoffen, daß es offenkundig ist, daß sein Geist die gesamte Darstellung durchdringt.
Auch bei A. ADLER gilt cum grano salis das gleiche wie für FREUD.
J. MORENO: Die Grundlagen der Soziometrie. Köln, 1954. Neben FREUD ist MORENO vielleicht der bedeutendste Gründer einer Sozialpsychiatrie. Daß sein Werk in diesem Buch so wenig praktischen Niederschlag gefunden hat, erklärt sich nicht aus einer Mißachtung, sondern aus der Größe des Gebietes, die keine gleichmäßige Bearbeitung aller Aspekte gestattet.
Die angewandte Psychopathologie E. STRANSKYS ist, wenn auch von anderen theoretischen Hintergründen kommend, eine weitere Grundlage des Sozialpsychiaters.
J. BIERER: S. STEWART, a. a. O.
A. AlcxxoRN: Verwahrloste Jugend. Wien, 1925.
A. FREUD: Das Ich und seine Abwehrmechanismen. Wien, 1932, usw.
Ich greife hier willkürlich die Anstalt Walversham Park unter JOHN REEs und das Prinzip der „freiheitlichen Behandlung“ der Geisteskrankheiten STÄBELINS in Basel heraus.
Wie sie etwa der Tradition der Anstalt Gütersloh unter SIMON entspricht, die unverändert lebendig ist.
Es ist geradezu tragisch, wie schlecht die materielle Stellung von Erziehern, Fürsorgern, Krankenschwestern und Pflegern derzeit noch immer ist; meines Erachtens ist dies eine der Hauptursachen für den unbefriedigenden Geist in den meisten sozialen Institutionen.
Soweit Verfasser bekannt ist, funktioniert nur an der Innsbrucker Klinik unter Prof. URBAN eine gutorganisierte nachgehende Betreuung. Die Verhältnisse in Graz sind Verfasser nicht bekannt.
H. HOFF: Zur Organisation psychiatrisch-neurologischer Kliniken. Ciba Symposium, 3 /2, 1955.
H. ROTTER: Überblick über Trinksitten etc. in Österreich. Internat. J. an Alc., 111, 23, 1955. Derselbe: Die Bedeutung des alkoholischen Milieus für den Alkoholismus. Wien. med. Wschr., 107, 236–239, 1957, und viele weitere Arbeiten.
P. BERNER und W. SoLMS: Alkoholismus bei Frauen. W.en. Z. Nervenhk., V1 /4, 1953.
H. HOFF: Der aktue und chronische Alkoholismus. Mitt. öst. San.verw., 55 /12, 1954.
L. NAVRATIL: Die Rolle der Ehefrau in der Pathogenese der Trunksucht. Wien. Z. Nervenhk., XIV /1, 90–97, 1957.
R. WLASSAIC: Grundriß der Alkoholfrage. Leipzig, 1929. E. GABRIEL und E. KRATZMANN: Die Süchtigkeit. Wien, 1936.
Die umfassende Monographie von E. RINGEL: Der Selbstmord, Wien, 1953, ist ein Dokument vorbildlicher Untersuchung eines Einzelproblems auf der Basis wertvoller therapeutischer Arbeit. S. auch E. RINGEL und H. RoTTER: Zum Problem des Selbstmordversuches im Rausch. Wien. Z. Nervenhk., XIII /4, 406–416, 1957.
H. HOFF: Lehrbuch der Psychiatrie. Wien. 1956. Derselbe: Die Therapie der jugendlichen Psychopathie. Wien. Arch. Psychol., P. u. N., 1 /4, 1951.
W. Souss: Zum Psychopathieproblem. Wien. Arch. Psychol., P. u. N., 1951.
H. HOFF und E. RINGEL: Die sogenannte Soldatenbraut. Wien. Arch. Psychol., P. u. N., I, 140–152, 1952.
E. RINGEL, W. SPIEL und M. STEFAN: Zur Selbstmordtendenz bei Kindern. Wien. Z. Nervenhk., V /4, 1949.
H. HOFF und W. SPIEL: Die Dynamik der kriminellen Psychopathie Jugendlicher („Der Jugendliche in der Kriminalbiologie.” München, 1955 ).
W. SPIEL: Über den Beginn neurotischer und psychopathischer Entwicklung im Kindesalter. Wien. Z. Nervenhk, 9, 1 /2, 1953.
W. SPIEL: Einige Bemerkungen zur amtsärztlichen Beurteilung von Kindesaussagen. Mitt. öst. San.verw., 55 /8, 1954.
E. RINGEL, W. SPIEL und M. STEFAN: Untersuchungen über kindliche Selbstmordversuche. Praxis d. Kinderpsychologie u. Kinderpsychiatrie, Jg. 4, H. 7, 1954.
H. HOFF und W. SPIEL: Med. Klin., Jg. 51 (Verschiedene Fragen der Jugendpsychiatrie).
H. HOFF und W. SPIEL: Die Scheidungsituation. Ost. Richterztg., 34, 4, 1956.
H. HAIDER und W. SPIEL: Einige psychologische und psychiatrische Betrachtungen zum Jugendstrafrecht und Jugendstrafvollzug (Wien. Arch. Psychol., P. u. N., VI, 3–4, 1956 ).
Die Intensivierung sozialpsychiatrischer Bemühungen um diese Anstalt wurde merkwürdigerweise durch eine Revolte in dieser Anstalt ausgelöst.
Zit. nach HAIDER und SPIEL, S. Fußnote 12, S. 95. Wir geben diese Zitate hier in extenso wieder, da sie für jede Sozialarbeit gelten.
K. JECH hat darüber mehrfach berichtet. Siehe u. a. in E. BREZINA: Psychische Hygiene, Wien, 1955.
In jüngster Zeit haben T. LINDNER und HARTMANN im Rahmen von Vorgesetztenschulungen einen gewissen Einbruch in die Abwehr von der Arbeitgeberseite, die betriebspsychologische Abteilung des Gewerkschaftsbundes unter GMOSER von der Arbeitnehmerseite erreicht.
H. HOFF: Ziele und Schwierigkeiten der psychischen Arbeitshygiene. Bericht von der II. Österr. Tagung für Arbeitsmedizin. Wien, 1952.
H. HOFF und P. BERNER: Psychologische Auswirkungen fortschreitender Mechanisierung und Automation (Bericht über die 6. Int. Tagung f. Arbeitswissenschaften in Wien, in: Wirtschaftlichkeit, 3/4, 1956, und P. BERNER und H. HOFF: Psychiatrie und Arbeitsmedizin. Wien. med. Wschr., 107, 453–458, 1957.
H. HOFF und E. RINGEL: Die psychosomatische Medizin tende Mensch. Wien. Arch. Psychol., P. u. N., 129–145, 1954.
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Kürzlich zusammengefaßt von FoULEES und ANTHONY: therapy. Pelican, 1957, s. a. a. a. O.
Die früheren Versuche W. SPIELS: Über Gruppentherapie. Internat. Z Individ.psychol., 19/4, bestätigen als Ausnahme die Regel.
R. SCHINDLER: Bifokale Gruppentherapie bei Schizophrenen. Wien. Z Nervenhk., V, 155, 1952.
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H. HOFF und M. STEPAN: $ber Entwicklungsschwierigkeiten von Kindern in bikulturellem Milieu. Wien. Arch. Psychol., P. u. N., V /2, 1955.
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Das von E. LAIBLE betreute Polizeiheim ist eine der erfreulichsten Wiener sozialen Institutionen. Der Geist der Wiener Polizei ist vorfallem dank des Einflusses des Pol.-Präsidenten HOLOUBEK und von Dr. STRAKA ein sehr erfreulicher.
R. DWORSCHAE: Was geschieht mit dem Kinde im Institut für Erziehungshilfe? Soziale Berufe, Wien, 1955.
Wie sie als Minimalforderung etwa der Kurs von Dr. HEILBRUN in der A. AIcrnioRN-Gesellschaft bietet.
S R. BAMBERGER: Jugendlektüre. Wien, 1953.
H. ASPERGER: Heilpädagogik. Wien: Springer. 1955.
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NIEDERMAYER: Sozialhygiene. Wien, 1957.
S. die als Bücher erschienenen Berichte der Tagungen für Arbeitsmedizin.
S. u. a. Bericht über die Gasteiner Tagung 1956, DOBERAIIER: Alter und Krankheit, Wien, 1957, mit den Beiträgen von E. STRANSKY, H. HOFF und F. STENGEL.
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S. einen von REDLICH organisierten Kurs für die Brigadebetreuungsoffiziere, 1957.
S. die von diesem Verein (Graz, Herrgottwiesg.) herausgegebenen „Mitteilungen“.
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Strotzka, H. (1958). Sozialpsychiatrische Arbeiten von anderer Seite. In: Sozialpsychiatrische Untersuchungen. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-25039-6_3
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