Zusammenfassung
Natur- und Kunstfasern sind von Hause aus in der Regel ungefärbt bzw. so gut wie ungefärbt oder farblos, oder sie sind nur unansehnlich gefärbt. Vor allem lassen die Rohfasern die dem menschlichen Auge oft erwünschten lebhaften Farben vermissen, wie sie die Natur in der Flora und Fauna hervorgezaubert hat. Um diesem Bedürfnis nach Farbenpracht abzuhelfen oder um die Fasererzeugnisse bestimmten Zwecken anzupassen, werden die meisten Textilwaren einer künstlichen Färbung unterworfen.
Fr. Eppendahl: Betriebspraxis der Baumwollstrangfärberei. Eine Einführung. F. Erban: Theorie und Praxis der Garnfärberei mit den Azoentwicklern. Felsen: Indigo und seine Konkurrenten. Felsen: Türkischrot und seine Konkurrenten. A. Ganswindt: Einführung in die moderne Färberei. A. Ganswindt: Theorie und Praxis der modernen Färberei, I. Teil. Mechanische Technologie, II. Teil. Chemische Technologie der Färberei. G. v. Georgievics-Erban: Chemische Technologie der Gespinstfasern, II. Teil. P. Heermann: Anlage, Ausbau und Einrichtungen von Färberei-, Bleicherei- und Appreturbetrieben. J. Herzfeld: Das Färben und Bleichen, I., II., III. Teil. Herzfeld-Schneider: Das Eärben und Bleichen, I. und II. Teil. Herzfeld-Wuth: Die Praxis der Färberei. E. J. Heuser: Die Apparatfärberei der Baumwolle und Wolle. Knecht-Rawson-Loewenthal: Handbuch der Färberei, I. und II. Teil. H. Lange: Färberei und Druckerei (Abschnitt in R. O. Herzogs: Chemische Technologie der organischen Verbindungen). K. Mayer: Die Farbenmischungslehre und ihre praktische Anwendung. Noelting-Lehne: Anilinschwarz und seine Anwendung; in Eärberei und Zeugdruck. Wi. Ostwald: Die Farbenfibel. Wi. Ostwald: Beiträge zur Farbenlehre. Wi. Ostwald: Physikalische Farbenlehre. Pelet-Jolivet: Die Theorie des Färbeprozesses. H. Rosenstiehl: Traité de la couleur... A. Sansone: Kompendium der Färbereichemie. C. Schwalbe: Neuere Färbetheorien. H. Silbermann: Fortschritte auf dem Gebiete der chemischen Technologie der Gespinstfasern, I. Teil. Maschinen und Apparate,. II. Teil. Verfahren und Methoden. K. Stirm: Chemische Technologie der Gespinstfasern. F. C. Theis: Khaki auf Baumwolle und anderen Textilstoffen. G. Ullmann: Die Apparatfärberei. O.N. Witt (mit Lehmann u.a.): Chemische Technologie der Gespinstfasern (in 10 Lieferungen). W. Zänker: Die Färberei. W. Zänker: Kalkulation und Organisation in Färbereien. Zänker-Joclét: Chemische Bearbeitung der Schafwolle. J. Zipser: Apparate, Geräte, Maschinen der Wäscherei, Bleicherei, Färberei und Druckerei. Ferner: Veröffentlichungen der Farbenfabriken u. a. m.
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Literatur
Hierher gehört auch die mehr als Hausgewerbe oder -sport betriebene Batikfärberei oder das Batiken sowie die Schatten-, Flammen-, Ombré-färbung usw. (s. diese weiter unten).
Homer (1000 v. Chr.) spricht nur von dem Rot des Regenbogens und erwähnt nicht das Blau des Himmels; Xenophanes im 6. Jahrhundert v. Chr. spricht vom Rot und vom Gelblichgrün, Aristoteles (4. Jahrhundert v. Chr.) sieht bereits das Blau im Regenbogen usw.
Auf dem Dreifarbensystem beruhen auch der Dreifarbendruck und die Lumièreschen Autochromplatten für die Farbenphotographie.
Nicht zu verwechseln mit den physikalischen Begriffen „Vertiefung“, bzw. „Erhöhung“ der Farben, das sind mit der Verschiebung einer Absorptionsbande in der Richtung zu den größeren, bzw. kleineren Wellenlängen hin verbundene Änderungen der Farbe.
Näheres über Ostwalds Farbenlehre s. weiter unten.
P. Krais, Zeitschr. f. angew. Chem. 1914, I. S. 25.
Zu beziehen von Paul Baumann in Aue i. Sa.
1886 von The Tintometer Ltd., Salisbury, England, in den Handel gebracht.
Langhein in Otterndorf a. E.
Erscheint im Verlag Unesma G. m. b. H., Leipzig.
Wilhelm Ostwald, Die Farbenfibel, Verlag Unesma G.m.b.H., Leipzig; Beiträge zur Farbenlehre, B. G. Teubner, Leipzig; Die wissenschaftlichen Grundlagen zum rationellen Farbatlas, Der Farbkörper, Die Farborgel, Der Farbenatlas usw.
Dieses Urgelb ist stets leicht reproduzierbar; die Pikrate, das pulverförmige Strontiumchromat, das Siriusgelb (Naphtanthrachinon der B. A. & S. F.) weisen sämtlich dieses reine Zitronen- oder Schwefelgelb auf.
Goethe, Brücke und Chevreul legten auch schon den Sinn des Fortschreitens in derselben Richtung fest wie Ostwald (allerdings von Rot beginnend); entgegengesetzt drehten Herschel, Bezold, Adams u. a.
Ostwalds Bezeichnungen: Gold für Orange, Veil für Violett, Kaltgrün für Blaugrün und Warmgrün für Gelbgrün habe ich, weil in der Textilindustrie ungebräuchlich, hier nicht übernommen.
Neuerdings bevorzugt Ostwald für den Weiß- und Schwarzgehalt die Buchstabenbezeichnung, was im Grundsatze dasselbe ist.
Nachfolgend werden die verschiedenen Färbetheorien nur andeutungsweise erwähnt. Näheres s. bei Pelet-Jolivet und bei C. Schwalbe (a. a. O.), welch letzterem ich hier im wesentlichen folge.
Im Gegensatz zur Adsorptionstheorie, nach der nur die Oberfläche der Faser wirkt, wird hier der Farbstoff im Faserinneren gelöst oder von ihm absorbiert.
Für bestimmte Färbungen (z. B. Pikrinsäure auf Wolle und Seide) hat v. Georgievics experimentell nachgewiesen, daß die Verteilung des Farbstoffes zwischen Faser und Flotte nach dem Verteilungssatz erfolgt und mathematisch ausgedrückt werden kann.
Auf dem VII. Internationalen Chemie-Kongreß in London, 1909.
Der Fachgruppe für Chemie der Farben- und Textilindustrie im Verein Deutscher Chemiker.
Diese Berichte der Echtheitskommission sind u. a. an folgenden Stellen erschienen: Ztschr. f. angew. Chem., 1914, I. S. 57; Lehnes Färber-Zeitung, 1914, Nr. und 4; Chemiker-Ztg., 1914, S. 154; Ztschr. f. angew. Chem., 1916, I. S. 101. a. Heer mann, Färberei- und textilchemische Untersuchungen, III. Aufl. — nderdrucke sind bei Prof. Dr. Krais, Dresden, Wienerstraße 6, zu haben.
Von der Beschreibung der mitunter noch angewandten, aber heute nicht mehr so wichtigen Farbmühlen und Farblöseapparate wird hier aus Gründen der Raumersparnis abgesehen.
Stark kalkhaltiges Wasser soll beim Spülen nach dem Diazotieren leicht Flecke auf der Faser erzeugen.
Der Einstandspreis eines guten Türkischrot zu demjenigen des Paranitranilinrot stellt sich etwa wie 4: 1. Nitranilinrot ist greller und schreiender, viel unechter als Türkischrot, hat geringere Deckkraft, färbt dagegen erheblioh besser durch als Türkischrot.
Während des Krieges hat der Naturindigo wieder an Bedeutung gewonnen, wenigstens in den außereuropäischen Staaten und in England.
Hierher gehört auch das Anilin MT [C], das aus einer Mischung von Anilin mit Metatoluidin besteht.
Näheres über den Prozeß des Diazotierens und Kuppeins s. bei der Nachbehandlung substantiver Färbungen S. 315.
Die betreffenden Basen kommen unter verschiedenen Handelsmarken als Echtblau B-Base, Echtrot G-Base, Echtscharlach G-Base, ferner als Echtorange R-Base, Echtgranat G-Base, Echtkorinth B-Base usw. in den Handel [Gr-E].
Ein großer Teil der Apparate und maschinellen Behelfe, die nachfolgend besprochen werden, bezieht sich auch auf andere Fasererzeugnisse als aus Baumwolle. Diese kommen deshalb später unter Wolle usw. nicht mehr zur Besprechung.
Nach anderem Verfahren werden die Garnstränge zu Ketten verschlungen und in Form eines Strangbandes den Behandlungen unterworfen (s. weiter unten).
Sommerhoff, Färber-Ztg. 1914, S. 171.
Aus dem Präfix ist nicht immer zu erkennen, ob ein echter Indigoabkömmling vorliegt oder nicht. Die meisten Helindonfarbstoffe sind z. B. Indigofarbstoffe oder Indigoderivate, während einige Helindonfarbstoffe keine Indigoide, sondern beispielsweise Anthrachinonfarbstoffe sind.
S. weiter unten unter Herstellung mehrfarbiger Gewebe.
Ztschr. f. angew. Chem. 1919, S. 168.
Färber-Ztg. 1919, Heft 23.
Man spricht auch häufig von dem Beschweren der Seide; doch sollte man grundsätzlich zwischen dem Erschweren der Seide und dem Beschweren unterscheiden und sollte jede künstliche Gewichtsvermehrung, die auf einer Affinität zwischen Faser und gewichtsvermehrendem Stoff beruht, als Erschwerung und jede künstliche Gewichtsvermehrung, die durch indifferente Imprägnierungsmittel und Füllstoffe erzeugt wird (Baumwoll-, Appreturbeschwerung, die alte Zuckerbeschwerung der Seide u. a. m.), als Beschwerung bezeichnen.
Hauptsächlich für abgekochte oder Cuitseide. Soupleseide oder Ecruseide wird ähnlich gefärbt; nur müssen alle Zusätze (Alkalien, starke Säuren) vermieden werden, die entbastend wirken. Ebenso muß die Temperatur bei basthaltigen Seiden in mäßigen Grenzen gehalten werden, da andernfalls Entbastung oder Verklebung der Seide stattfinden kann.
Der Zusatz von Schwefelsäure zum Avivierbade sollte lieber vermieden werden, da die Schwefelsäure in der fertigen Ware beim Lagern wandern und Schädigungen der Seide und der Farbstoffe verursachen kann. Mitverwebte Baumwolle oder sonstige Pflanzenfasern werden besonders in Mitleidenschaft gezogen.
Man spricht von der Erschwerung oder Chargierung der Seide, aber immer nur von der Beschwerung der Baumwolle. Diese beiden Prozesse sind wesensverschieden. S. Fußnote auf S. 424. Auch Kunstseide läßt sich in gewissen Grenzen erschweren, was aber in der Praxis nicht geschieht.
Da die Seidenwebereien in der Regel nicht selbst färben und erschweren.
Diese Namen wechseln vielfach mit dem Ortsbrauch und können nicht als etwas allgemein Gültiges angesehen werden. Hier zugrundegelegt ist der Brauch in der rheinischen Seidenindustrie.
Blaupinke genannt, weil sie auf das Berlinerblau aufgesetzt wird.
Die mit Zinnphosphat grundierte Seide zeigt nämlich zu Gerbstoffen (Katechu u. a.) sehr geringe Affinität, so daß die Katechubehandlung verhältnismäßig wenig pflanzliche Erschwerung einbringt.
Vortrag in London 1909, Internationaler Chemiekongreß.
Seit einigen Jahren hat man versucht, die Seife bei diesem Verfahren durch Wasserglas (Verfahren Schmidt-Wolgast) und durch Natronphosphat (Verfahren Fr. Müller-Zürich) zu ersetzen. Es bleibt abzuwarten, inwieweit diese Verfahren lebensfähig bleiben werden, nachdem wieder normale Verhältnisse (Seifenverhältnisse usw.) eingetreten sind.
Das Herausleuchten heller gefärbter Baumwolle in Halbwollwaren gibt ein unruhiges, schipperiges Bild und wird auch als „Grinsen“ bezeichnet.
Praktisch wenig angewandt.
Praktisch wenig angewandt.
S. auch Fr. König, Zeitschr. f. angew. Chem. 1914, S. 529. H. Lange, a. a. O.
S. auch E. Beutel, Theorie und Praxis der Hornfärbung. Zeitschr. f. angew. Chem. 1915, S. 170, Nr. 28.
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Heermann, P. (1921). Die Färberei. In: Technologie der Textilveredelung. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-24954-3_8
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