Skip to main content
  • 16 Accesses

Zusammenfassung

Auf dem Gebiete des Unterrichtes in den modernen Sprachen ist es vornehmlich ein Punkt, der, wie man aus der gegenwärtigen Strömung der sprachwissenschaftlichen Interessen schliessen kann, bald einer Neugestaltung unterliegen wird, nämlich die Frage des Unterrichtes in der Aussprache.

„Neue Entdeckungen im Kreise seiner Thätigkeit, die den Brodgelehrten niederschlagen, entzücken den philosophischen Geist. Vielleicht füllen sie eine Lücke, die das werdende Ganze seiner Begriffe noch verunstaltet hatte, oder setzen den lezten noch fehlenden Stein an sein Ideengebäude, der es vollendet. Sollten sie es aber auch zertrümmern, sollte eine neue Gedankenreyhe, eine neue Naturerscheinung, ein neu entdecktes Gesetz in der Körperwelt, den ganzen Bau seiner Wissenschaft umstürzen: so hat er die Wahrheit immer mehr geliebt als sein System, und gerne wird er die alte mangelhafte Form mit einer neuern und schönern vertauschen. Ja, wenn kein Streich von aussen sein Ideengebäude erschüttert, so ist er selbst, von einem ewig wirksamen Trieb nach Verbesserung gezwungen, er selbst ist der Erste, der es unbefriedigt aus einander legt, um es vollkommener wieder herzustellen. Durch immer neue und immer schönere Gedanken-Formen schreitet der philosophische Geist zu höherer Vortreflichkeit fort, wenn der Brodgelehrte, in ewigem Geistesstillstand, das unfruchtbare Einerley seiner Schulbegriffe hütet.“

Schiller, Akademische Antrittsrede.

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this chapter

Chapter
USD 29.95
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
eBook
USD 49.99
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
Softcover Book
USD 49.99
Price excludes VAT (USA)
  • Compact, lightweight edition
  • Dispatched in 3 to 5 business days
  • Free shipping worldwide - see info

Tax calculation will be finalised at checkout

Purchases are for personal use only

Institutional subscriptions

Preview

Unable to display preview. Download preview PDF.

Unable to display preview. Download preview PDF.

Literatur

  1. Vgl. darüber u.a. die Bemerkungen in Storm’s Englischer Philologie, S. 1 f.

    Google Scholar 

  2. Dass namhafte Gelehrte für altengl. Zeaf eine andere Erklärung vorschlagen, ändert die Bedeutung, die diese Schreibungen für lautgeschichtliche Untersuchungen haben, keineswegs.

    Google Scholar 

  3. Diese Indifferenzlage ist nicht zu verwechseln mit der Indifferenzoder Ruhelage der Sprachorgane im allgemeinen, wie sie z. ß. im Schlafe vorkömmt. „Der sprachliche oder active Normalstand der Organe unterscheidet sich, muss sich unterscheiden von dem physischen Ruhestande“. Scherer, Zur Gesch. d. deutschen Sprache2,33.

    Google Scholar 

  4. Ich kann nicht unterlassen, hier auf ein Büchlein zu verweisen, das in vortrefflicher Weise einige hieher gehörende Fragen erörtert und mir während der Drucklegung meines Schriftchens zukam: Die praktische Spracherlernung auf Grund der Psychologie und der Physiologie der Sprache dargestellt von Felix Franke. Heilbronn, Henninger 1884. Da der Verfasser das phonetische Gebiet nur kurz berührt, glaube ich, dass unsere Schriften sich eher ergänzen als decken werden.

    Google Scholar 

  5. Ich will hier nicht darauf eingehn, wie in andern Theilen Deutschlands noch ganz anders gegen gutes Deutsch sogar in der Schule gesündigt wird, wie man sich beispielsweise darüber gar nicht klar ist, ob denn g auch im gebildeten Deutsch bald palatale, bald gutturale Spirans, f im Inlaute zwischen Vocalen tönend zu gebrauchen sei u. a. m.

    Google Scholar 

  6. Worin die wünschenswerte Einigung leider noch fehlt, das ist das äusserliche Moment der Transscription; damit sieht es freilich noch verzweifelt aus. Hoffen wir, dass die „neuere Schule“ auch darin ihre systemarische Solidarität thunlichst bald bekunde!

    Google Scholar 

  7. Ich spreche hier natürlich als “Wiener und deshalb als Partei, denn eine Einigung liegt nicht vor. Sobald etwa das Berliner Deutsche Theater für unsere Bühnen maßgebend sein wird, und nicht umgekehrt, werde ich natürlich meinen Standpunkt entsprechend zu modificieren haben, wenn die mustergiltige Bühnensprache darin vorangegangen. Dass verhältnismäßig wenige Wiener dieses ideale Deutsch sich angeeignet haben, ändert an der Sache nichts; den wenigen aber wird man kaum irgendwo eine dialectische Eigenheit (es sei denn im Tonfalle) in gehobener Redeweise anmerken, und darin liegt ja eben die Aufgabe. Eine kleine Monographie über dieses Wiener Deutsch, anknüpfend an meinen trefflichen engeren Landsmann aus dem vorigen Jahrhundert, Kempelen, hoffe ich in nicht zu langer Zeit zu veröffentlichen.

    Google Scholar 

  8. Englische Philologie I. Heilbronn, Henninger 1881.

    Google Scholar 

  9. Das Sweet’sche System ist sowohl in Storm’s Englischer Philologie, als auch in der Anzeige von Sievers’ Phonetik durch Trautmann, Anzeiger zur Anglia, IV, 56, besprochen; zu Trautmanns Besprechung sind aber die Aufklärungen Sweet’s in seiner Anzeige des Storm’schen Buches, Gott. gel. Anz. 1881, S. 1398 ff. zu vergleichen.

    Google Scholar 

  10. Im Englischen selbst ist hiebei eine solche starke Vorstülpung der Lippen (pouting) nicht üblich, zumal da bei den Engländern die Lippen in

    Google Scholar 

  11. ihrer Normallage geradezu an die Zahnreihen fest angepresst erscheinen und sich anstandshalber beim Sprechen nur möglichst wenig aus ihrer starren Ruhelage bewegen dürfen.

    Google Scholar 

  12. Ich werde der Kürze halber hier einfach den Ausdruck „österreichisch, a“ gebrauchen, obwohl im allgemeinen vor der Verwechslung von „bairisch-österreichische Mundart“ mit der gar nichts bedeutenden Bezeichnung „österreichische Mundart“ zu warnen ist. Der Laut findet sich übrigens bekanntlich auch in vielen andern deutschen Mundarten.

    Google Scholar 

  13. Beiläufig bemerkt, scheint es mir eine Täuschung zu sein, wenn Sweet (mit dem ich die Laute persönlich eingehend studiert) in seiner Sound notation p. 37 bemerkt: South German Käse etc. seems to have this vowel (ä) rather than œ.

    Google Scholar 

  14. Wörter wie word, world, work sind eben als wurd, wurld, wurk aufzufassen.

    Google Scholar 

  15. Sehr lesenswert ist unter anderem der klare und anregende Aufsatz über das englische r von Trautmann, Anglia III, 204 ff.

    Google Scholar 

  16. Sehr plausibel erscheint mir die Art, wie nach freundlicher brieflicher Mittheilung, Dr. Tanger das Zungenspitzen-r lehrt. Er geht von d aus, lässt dédé, dedede etc. erst langsam, dann immer schneller sprechen. Zuletzt ermüdet den Schülern die Zunge und bei der schlafferen, sich daraus ergebenden Aussprache schleicht sich allmählich eine ling. r-Beimischung ein, auf die die Schüler aufmerksam zu machen sind. — Der Weg zum wirklichen Zungenspitzen-r dürfte dann nicht mehr schwer sein.

    Google Scholar 

  17. Die Stärke des Druckes der Zunge an die Zähne ist durchaus nicht entscheidend; man kann weiches th und d mit viel stärkerem Drucke der Zunge bilden als er beim harten th und t nöthig ist, geradeso wie bei v der Druck der Unterlippe auf die Schneide der oberen Schneidezähne meist ein viel größerer ist als bei der Bildung des f.

    Google Scholar 

  18. Sweet subsumiert die meisten unbetonten Vocale unter den einen Laut ä, so auch in dem oben angeführten Satze was: wäz anstatt w?z.

    Google Scholar 

  19. Natürlich könnte man den sogenannten langen e-Laut auch durch e mit einem kleinen angehängten i in, über oder unter der Zeile bezeichnen, wenn man Verwechslung des ei mit ai befürchtet.

    Google Scholar 

  20. Langsam gesprochen natürlich: œ laif, œ djuk u. s. w. Bezüglich des langen u- und e-Lautes muss bemerkt werden, dass derselbe eigentlich als uw resp. ij aufzufassen ist; ich überlasse es den praktischen Bedürfnissen der Lehrer, welche Schreibung sie für die zweckdienlichste anwenden wollen.

    Google Scholar 

  21. Die Aussprache bin ist veraltet.

    Google Scholar 

  22. Sehr beachtenswert ist in dieser Hinsicht die englische Schulgrammatik von Dr. Wilhelm Vi et or. Erster Theil. Formenlehre. Leipzig, Teubner, 1879. Das 40 Seiten starke Büchlein behandelt in gedrängter Form die neuenglische Laut- und Flexionslehre, und zwar nach kurzer phonetischer Einleitung, mit durchgehender Transscription. Es hat Trautmann auch schon gebührend darauf aufmerksam gemacht, in der Anglia, III 207 f.

    Google Scholar 

Download references

Author information

Authors and Affiliations

Authors

Rights and permissions

Reprints and permissions

Copyright information

© 1884 Springer-Verlag Berlin Heidelberg

About this chapter

Cite this chapter

Schröer, M.M.A. (1884). Über den Unterricht in der Aussprache des Englischen. In: Über den Unterricht in der Aussprache des Englischen. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-24883-6_1

Download citation

  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-662-24883-6_1

  • Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg

  • Print ISBN: 978-3-662-22941-5

  • Online ISBN: 978-3-662-24883-6

  • eBook Packages: Springer Book Archive

Publish with us

Policies and ethics