Zusammenfassung
Der Ehrgeiz eines jeden Biologen wird stets darauf gerichtet sein, sein Untersuchungsobjekt, sei es ein Organ oder ein ganzes Tier, in seine Grundfaktoren zu zerlegen, um aus ihnen durch eine planvolle Ordnung das Ganze wenigstens in Gedanken wieder aufzubauen. Der Begriff eines Grundfaktors bedarf einer kurzen Erläuterung. Für gewöhnlich versteht man unter den aufbauenden Faktoren eines Tieres seine Organe. Nun ist der Umfang dessen, was wir als Organ bezeichnen, ebenso unsicher wie der Begriff des Grundfaktors, denn wir nennen sowohl unsere Arme als auch die in ihnen enthaltenen Muskeln unsere Organe. Dahingegen wird die einzelne Muskelzelle nicht mehr als Organ angesprochen. Sicher sind aber alle Zellen Grundfaktoren des Tieres. Eine jede Zelle ist, wie wir wissen, das Produkt des Protoplasmas und besteht außer dem strukturlosen Protoplasma aus einem strukturierten Teile, der nicht bloß Nahrung aufnimmt, wächst und abstirbt, d. h. ein Eigenleben führt, sondern auch eine spezifische Funktion ausübt, die dem Ganzen zugute kommt. Dank ihrer spezifischen Struktur wird die Zelle zu einem Grundfaktor des Tierkörpers, denn die spezifische Struktur verhilft der Zelle zu einer selbständigen Leistung zum Nutzen des Ganzen.
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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
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von Uexküll, J. (1921). Die Blutegel. In: Umwelt und Innenwelt der Tiere. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-24819-5_12
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-662-24819-5_12
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Print ISBN: 978-3-662-22877-7
Online ISBN: 978-3-662-24819-5
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