Zusammenfassung
Es ist ein Charakteristikum aller klonischen Fremdreflexe, daß sie verhältnismäßig schnell ermüden. Sehr einfach ist dies an einem Rückenmarksfrosch zu demonstrieren. Reizt man die Pfote mehrmals schnell hintereinander, so wird der Reflexerfolg immer geringer. Die Ermüdung der Reflexe ist eine für unser Zentralnervensystem ganz fundamentale Funktion. Ohne sie wäre ein geregelter Ablauf seiner Tätigkeit gar nicht möglich. Reize wirken dauernd auf uns ein, wir dürfen gar nicht mehr auf sie mit Reflexen reagieren. Es ist „Ermüdung von Reflexen“ auch kein glücklicher Ausdruck, denn es handelt sich nicht um eine Erschöpfung der Kraft, sondern vielmehr um eine Gewöhnung an den Reiz. Die einzelnen Reflexe sind hinsichtlich ihrer Ermüdbarkeit sehr verschieden. Sherrington1) weist darauf hin, daß beim Rückenmarkshund der Kratzreflex (Kratzbewegungen des Hinterbeins bei Reizung einer Rumpfseite) sehr viel leichter zu ermüden ist als der Beugereflex (Anziehen einer Extremität bei Reizuner der Pfote).
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Referenzen
The integrative action. New York 1906, S. 214 ff.
Siehe hierüber die zahlreichen Arbeiten von R. Magnus und seinen Schülern über das Problem der Stellreflexe.
P. Hoffmann, Zeitschr. f. Biol. 69, 517. 1919.
Siehe G. H. Monrad-Krohn, Norsk. Magaz. f. laegevidenskaben 80, Nr. 7. 1919 (von 49 Männern hatten nach 50 km Skilauf nur zwei nicht abgeschwächte Sehnenreflexe). M. Oekonomakis, Neurol. Zentralbl. 1907. 11 und 12 (Untersuchung an Marathonläufern). Auerbach, Neurol. Zentralbl. 1905. Nr. 6 (Radfahrer). Knapp und Thomas, Journ. of nerv. a. ment. dis. 1904. Jan. (Läufer).
M. v. Frey, Vorlesungen über Physiol. 3. Aufl. 1920, S. 304. Springer.
Siehe M. v. Frey, Vorlesungen über Physiol. 1920, S. 299. 3. Aufl. Berlin.
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Hoffmann, P. (1922). Ermüdung. In: Untersuchungen über die Eigenreflexe (Sehnenreflexe) Menschlicher Muskeln. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-24789-1_10
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