Zusammenfassung
Schon früher haben nicht selten Ärzte bei elektrischen Untersuchungen der unteren Extremität beobachtet, daß man bei deutlich vorhandenem Babinskischen Phänomen dieses auch mit dem elektrischen Strom (wie durch Schmerz- und Temperaturreize usw.) auslösen kann. Dagegen fanden bisher noch keine planmäßige Untersuchungen über das Verhalten der typischen Hautreflexe gegenüber dem elektrischen Reiz statt.
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Literatur
Ich möchte, um Mißverständnissen vorzubeugen, bezüglich des etwas befremdenden Begriffs „Wechsel der Stromrichtung“ beim faradischen Strom ausdrücklich folgendes bemerken: Es ist mir selbstverständlich bekannt, daß die Bezeichnung der Stromrichtung (Ka. und An., N (normal) und W. (Wechsel) an den Apparaten nur für den galvanischen Strom bestimmt sind. Unter gewöhnlichen Verhältnissen kann man aber doch wohl mit einiger Vorsicht und innerhalb gewisser Grenzen auch bei dem induzierten Strom der gebräuchlichen Apparate von einer Polwirkung sprechen (wenn wir sie auch diagnostisch und therapeutisch ganz zu vernachlässigen gewöhnt sind und der — sit venia verbo — faradischen Kathode und Anode ganz dieselbe Wirkung zuschreiben). Für unseren (gut funktionierenden) Apparat (Reiniger, Geppert und Schall) war nun eine derartige Polwirkung bei der Faradisation zweifellos ganz k o n -stant vorhanden. Wir selbst haben sie oft genug bei uns festgestellt und auch die Patienten gaben stets die veränderte Einwirkung des faradischen Stroms bei „Stromwechsel” an. Es sei mir deshalb gestattet, für die vorliegende Arbeit aus Gründen der Kürze stets, von „Stromrichtung“ und „Stromwechsel” bei faradischer Reizung zu sprechen.
Ich möchte dies neue Phänomen des nur bei einem bestimmten Wechsel der Stromrichtung auftretenden Ba. ph. der Kürze halber als „Stromwechselbabinski“ bezeichnen.
Ich bemerke, daß Jakobsohn anfangs der Ansicht war, daß sein Fingerbeugereflex für eine organische Erkrankung spräche.
Wie außerordentlich die spastischen Phänomene der Hysterie den organisch bedingten ähneln können, lehren die Fälle von hysterischer „pseudospastischer Parese mit Tremor“ (Nonne-Fürstner) außerdem hat Ziehen einseitige Sehnenhyperreflexie bei hysterischen Monoplegien beschrieben.
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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
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Tremmel, E. (1915). Untersuchungen über die Faradische Auslösung des Normalen und des Babinskischen Fuszsohlenreflexes. In: Untersuchungen über die Faradische Auslösung des Normalen und des Babinskischen Fuszsohlenreflexes. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-24788-4_1
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